Ort der Bergbaugeschichte

Heinrich Josef Losse kam 1913 nach Herringen, weil die Zeche de Wendel (später Heinrich Robert) ihm ein Haus versprochen hatte. Ein kleines Haus mit großem Garten hatte Jockel, der Anwerber, in Aussicht gestellt, dazu einen Stall und genug Kohle für den Ofen, mit dem sowohl geheizt als auch gekocht wurde. Heinrich Josef Losse kam aus Kamens/Neiße in Schlesien. Und mit ihm kamen die Günthers und Ketschkers aus Schlesien, die Menzels aus Thüringen und etliche andere aus den sog. Ostgebieten. Angezogen von einem Arbeitsplatz "auf´m Pütt" - und eben dem Häuschen mit Garten.

Losse kam mit seine Ehefrau Ottilie und den sechs Kindern. Bis zum heutigen Tage lassen sich die Spuren der Familiengeschichte nachvollziehen. Alle Mitglieder dieser Familie hatten ihren Arbeits- und Lebensmittelpunkt rund um die Zeche Heinrich Robert bzw. den Schacht Franz in Herringen. Die Zeche hat ihr Wohnumfeld bestimmt, das soziale Leben in der Kolonie, ihre Freundschaften und den Alltag ihrer Familien. Und die Zeche hat die Entwicklung Herringens vom ländlichen Dorf zum industriell geprägten Stadtteil der Großstadt Hamm maßgeblich beeinflusst. Diese Zusammenhänge will die Ausstellung "Arbeiten und Leben rund um Schacht Franz" darstellen, und das nicht in einem Museum, sondern direkt vor Ort, am ehemaligen Schachtstandort, mitten im Landschaftspark "Lippepark Hamm", der auf den alten Bergbauflächen entstand.

Über ein Jahr lang haben die Mitglieder der "AG Bergbaugeschichte" den Projektvorschlag aus der Bürgerschaft umgesetzt. Sie haben alte Akten gesichtet, Material und Informationen recherchiert und zahlreiche Bilder, Pläne und persönliche Dokumente zusammen getragen. Die "AG Bergbaugeschichte", das sind Heinz Hilse vom Geschichtsverein und der ehemalige Abbauleiter von Schacht Franz, Michael Rost, die beide auch Mitglieder im Beirat Lippepark waren. Dazu die Leiterin des Stadtarchivs, Ute Knopp, und Dr. Maria Perrefort vom Gustav-Lübcke-Museum.

Auf dem Schacht-Franz-Gelände, dem Kernbereich des Lippeparks Hamm, erinnert nun die dauerhaft eingezäunte weil unter Bergaufsicht stehende Fläche an den Standort des inzwischen verfüllten Schachtes. Rund um diese technische Anlage mit der Protego-Haube zum kontrollierten Ableiten von Grubengas entstand die "Outdoor-Ausstellung", die an die besondere Vergangenheit des Parks erinnert.

Kontakt

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