Gemeinsame Gartenarbeit verbindet: Im interkulturellen Generationengarten des Stadtteilzentrums FeidikForum in Hamm, der als Teilprojekt des "Erlebensraum Lippeaue" umgesetzt wurde, steht das gemeinsame Hobby und die Freude über gesundes, selbst… Artikel lesen...
Der „Erlebensraum“ ist eröffnet!
Naherholungsgebiet in Wohnnähe, Ort zum Durchatmen und Areal für Spaziergänge und kleine Radtouren. Ein Freizeiterlebnis mit abwechslungsreichen Sportangeboten. Und vor allen Dingen: Ein riesiges Natur- und Umweltschutzprojekt. Das alles will der neue „Erlebensraum Lippeaue“ sein. Der Abschluss des Projekts wurde am Samstag, 17. Juni, mit einem tollen Familienfest im Auenpark gefeiert.
Biber und Co zurück
Der Mensch hat in den letzten Jahrhunderten die Lippe und ihre Aue intensiv genutzt, beispielsweise als Transportweg und Siedlungsraum, zur Energiegewinnung oder als Anbaufläche für Nahrungsmittel. Dafür begradigten die Bewohnerinnen und Bewohner den Fluss, befestigten seine Ufer mit Steinen, legten Stauanlagen, Deiche und Entwässerungsgräben an. Durch diese massiven Veränderungen wurde das Ökosystem Lippeaue empfindlich gestört. Viele wertvolle Lebensräume und damit auch die hier lebenden Tier- und Pflanzenarten verschwanden. Mit dem Projekt „Erlebensraum Lippeaue“ wurde ein etwa fünf Kilometer langer Flussabschnitt naturnah umgestaltet. Das Gebiet ist etwa 195 Hektar groß und zeichnet sich besonders durch seine Lage im urbanen Raum in unmittelbarer Nähe zur Hammer Innenstadt aus. Zusätzlich entstanden auentypische Lebensräume für Tiere und Pflanzen, wie eine umgestaltete Lippe, Feuchtwiesen, Auwälder und Kleingewässer. Durch die Umgestaltung sind nun bereits einige von ihnen (wie zum Beispiel der Biber, Kuckuck und Kuckucklichtsnelke) zurückgekehrt.
Spagat schaffen
Die Wegführung lenkt die Besucherinnen und Besucher gezielt durch die Landschaft und ermöglicht ein attraktives Naturerlebnis. Es wurden neue Wege angelegt sowie bestehende Wege verbessert und teilweise verbreitert. So kommen Besucherinnen und Besucher schnell zu Beobachtungspunkten und Aufenthaltsflächen, um ein Betreten der für die Natur reservierten Flächen zu vermeiden. Als stärker für Freizeitangebote ausgerichtetes Areal lässt der Auenpark mit Boulderwand (noch nicht fertiggestellt), Outdoor-Fitnessgeräten und einem Discgolf-Parkour sportliche Herzen höherschlagen, am Lippestrand steht das Relaxen im Vordergrund. In anderen Bereichen wie der „Borgstätte“, der „Schweinemersch“ und am „Kentroper Bosmar“ haben dagegen Naturschutzmaßnahmen unbedingt Vorrang. So schafft der Erlebensraum Lippeaue den Spagat zwischen Naturschutz, Freizeit und Erholung.
Zurück zur Natur mit Hilfe der Europäischen Union
Im Rahmen des Projektaufrufs „Grüne Infrastruktur NRW“ der Landesregierung, startete das Projekt „Erlebensraum Lippeaue“ am 26. April 2017. Mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sollen Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der natürlichen Umwelt und zugunsten der biologischen Vielfalt umgesetzt werden. Zudem sollen die Menschen der Region neue Zugänge zur Natur erhalten. Eng verknüpft sind die Maßnahmen nach EFRE mit wasserbaulichen Maßnahmen an der Lippe und in der Lippeaue. Diese werden gefördert mit Mitteln der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) und dienen der Erreichung eines guten ökologischen Zustands von Fluss und Aue.
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