Nach dem Kühlturmbrand auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Heinrich Robert konnten inzwischen alle sieben Wohngebäude an Goerallee und Hoppeistraße wieder freigegeben werden, für die seit dem 5. November ein Betretungsverbot gegolten hatte. Lediglich in einem Raum eines Gebäudes wurde eine einzelne Asbestfaser nachgewiesen. Nach einer fachmännischen Reinigung und erneuten Beprobung waren die Messergebnisse auch hier ohne Befund, wie das Gutachterbüro mitteilte. Umweltdezernent Volker Burgard benachrichtigte alle Bewohnerinnen und Bewohner persönlich telefonisch. Für die Außenbereiche der Häuser bleibt die Nutzung zunächst weiterhin eingeschränkt.
Straßenweise Begehung und Reinigung der Außenanlagen
Nachdem die intensiven Testungen von privaten Wohnräumen und in öffentlichen Gebäuden zunächst im Vordergrund standen, gehen die von der RAG beauftragten Firmen seit Montag, 18. November, systematisch Straße für Straße ab und begutachten und reinigen die privaten Grundstücke in dem von asbesthaltigen Bruchstücken beaufschlagten Bereich in Herringen. Die jeweils anstehenden Straßen werden täglich ab circa 16 Uhr per Aushang am Bürgeramt Herringen sowie auf dieser Seite bekanntgemacht:
Zunächst liefen die Reinigungsarbeiten in der Siedlung Heidhof (Waldstraße, Braunshof, Zum Heideblick und An der Waldemei) sowie im Bereich der Fangstraße (Nr. 68, 70-88). Am Montag, 25. November, begannen die Reinigungskräfte mit Restarbeiten in der Siedlung Heidhof (östliche Waldstraße und Braunshof). Im weiteren Verlauf wurden die nächsten Gebäude und Außenanlagen an der Fangstraße gereinigt (Nr. 69, 53, 50 und das Pumpwerk).
In der ersten Dezemberwoche (KW 49) werden laut Gutachterbüro Wessling die im angehängten Plan orange markierten Bereiche bearbeitet. Es wird parallel in zwei Abschnitten gearbeitet: Ein Abschnitt beginnt beim Gebäude Ecke Holzstraße/Buschkampstraße und arbeitet sich dann die Buschkampstraße hoch, beide Seiten, inklusive kleine Seitenstraße und Garagenhof. Anschließend kommt der südliche Bereich der Hubert-Kirchhoff-Straße, inklusive kleine Seitenstraße und Garagenhof. Der andere Abschnitt arbeitet sich weiter den Bocksheideweg hoch. Außerdem finden Restarbeiten an der Allensteiner Straße, der Magdeburger Straße, der Dresdener Straße und der Erfurter Straße statt.
Lessingschule wieder im Normalbetrieb,
Seit Dienstag, 12. November, herrscht wieder Normalbetrieb in Präsenz an der Lessingschule. Grundlage dafür: Alle 48 Laborbefunde der umfangreich durchgeführten Raumluftmessungen in den Gebäuden der Grundschule in Herringen waren im positiven Sinne negativ. Dieses Ergebnis teilte das von der RAG beauftragter Gutachterbüro WESSLING mit. Die Untersuchung war notwendig geworden, nachdem auf dem Außengelände der Schule Asbest-Bruchstücke vom Kühlturmbrand gefunden worden waren. Auch das Außengelände der Grundschule, das zwischenzeitlich mehrfach nass gereinigt wurde, kann bis auf den Spielplatzbereich wieder genutzt werden.
Sand auf Spielplätzen ausgetauscht
Der Sand auf der Spielfläche der Kindertagesstätte St. Victor wurde abgetragen. Vier weitere Spielplätze im öffentlichen Bereich wurden von Fachleuten kontrolliert. Auf einem dieser Spielplätze wurden Asbest-Bruchstücke gefunden. Auch hier wurde der Sand abgetragen und erneuert. Ebenso wurde der Spielbereich der Lessingschule abgeräumt und mit frischem Sand ausgestattet.
Anwohnerinformation in Briefkästen zugestellt
Um alle Bürger in dem betroffenen Gebiet zu erreichen, wurde den Haushalten zusätzlich zu der intensiven Berichterstattung in den Medien am Montag, 11. November, eine ersteAnwohnerinformation in die Briefkästen zugestellt. Diese enthält alle wesentlichen Informationen und Sicherheitshinweise zum Umgang mit der aktuellen Situation. Eine 2. Anwohnerinformation mit den neuesten Erkenntnissen sowie häufig gestellten Fragen (FAQ) wurde am Montag, 18. November, in die Briefkästen zugestellt. Eine dritte Anwohnerinformation mit Hinweisen zu den Reinigungs- und Sanierungsarbeiten in den betroffenen Straßen wurde am Montag, 2. Dezember, verteilt.
Fundstücke der RAG melden
Grundsätzlich geht die RAG bei möglichen Fundstücken beziehungsweise (neuen) Fundorten mit derselben Methodik vor wie bisher: Das beauftragte Gutachterbüro geht jeder Meldung nach und überprüft die Fundstücke. Bei positivem Befund wird anschließend direkt ein Auftrag zur Beseitigung an Spezialfirmen für Asbestbeseitigung weitergegeben. Bürgerinnen und Bürger sollen die Bruchstücke nicht anfassen und von einer eigenständigen Reinigung und Entsorgung absehen. Fundstücke sollen möglichst per Foto dokumentiert und an die E-Mail-Adresse bergschaeden@rag.de geschickt werden. Zudem ist weiterhin die Hotline der RAG Aktiengesellschaft unter der Telefonnummer 0800 27 27 271 erreichbar. Hierüber haben Vertreter:innen von Stadt, RAG, LANUV, des Gutachterbüros sowie der Bergaufsicht der Bezirksregierung Arnsberg die Bürgerinnen und Bürger am Freitag, 8. November, bei einer Bürgerversammlung im Gemeindesaal der Evangelischen Kirche St. Victor in Hamm-Herringen informiert.
Auch sonstige Schäden werden beseitigt
Auch bei sonstigen Schäden, die durch das Brandereignis auf dem RAG-Werksgelände entstanden sein können, sollen diese weiterhin direkt an die Bergschadenshotline der RAG gemeldet werden. Das Versprechen gilt: Alle Schäden, die durch das Brandereignis entstanden sind, werden reguliert. Thomas Mittelmann von der RAG Montan Immobilien: „Wir bitten alle Betroffenen um Verständnis dafür, dass wir nicht überall gleichzeitig sein können. Im Laufe der vergangenen Tage haben wir die Sanierungsteams mehrfach aufgestockt. Wir werden jeder Meldung nachgehen.“
Untersuchungen zur Brandursache laufen
Nach wie vor ist noch nicht klar, was den Brand und die Folgen ausgelöst haben könnte. Die Ursache wird zurzeit durch einen Gutsachter untersucht. Dr. Adrian Lux, Leiter Sondereinsatz NRW des LANUV: „Uns liegen auch keine Hinweise vor, dass - abgesehen von Asbest - besondere Brandprodukte entstanden sein könnten. So gesehen handelt es sich aus unserer Sicht um einen Brand mit den typischen Begleiterscheinungen. Vorbeugend wurde von uns im stark belasteten Gebiet eine Wischprobe genommen. Die Messergebnisse sind vollkommen unauffällig und liegen im Bereich der üblichen Hintergrundbelastungen.“