Kabarett

Versunkene Sätze

Kabarettist Stefan Waghubinger ist auf Tauchgang unter die Satzsucher gegangen und bringt am Sonntag, 1. Februar, um 19:30 Uhr im Kurhaus kostbare Formulierungsfunde aus all seinen Abendprogrammen und zahllosen TV-Auftritten zurück ins schimmernde Tageslicht.

Seine Formulierungskunst sucht ihresgleichen, seine geschliffenen Texte scheinen förmlich durch die Raum zu schweben. Zwischen Banalität und genialem Witz, Tristesse und Komik findet Kabarettist Stefan Waghubinger sicher seinen Weg – und sagt mit meist nur wenigen Worten unendlich viel. Sein Motto „Österreichisches Nörgeln, aber mit deutscher Gründlichkeit“ – hat sich dabei zu seiner eigenen Überraschung als ganz schön wirksam erwiesen. Und so nörgelt er munter weiter, sammelt dabei an jeder Wegbiegung kabarettistische Lorbeeren ein (u. a. Goldener Stuttgarter Besen, Schwarzes Schaf vom Niederrhein, Hessischer Kabarettpreis, Wilhelmshavener Knurrhahn) – doch die Zeit kann auch er nicht aufhalten.

Jetzt geht er auf Tauchgang unter die Satzsucher und bringt  kostbare Formulierungsfunde aus all seinen Abendprogrammen und zahllosen TV-Auftritten zurück ins schimmernde Tageslicht. Versiert wechselt er dabei zwischen beliebten Pointen und neuen Fundstücken aus dem Künstleralltag und belohnt sein Publikum mit tiefgründigen Gedanken, scharfen Formulierungen und einem Lächeln, das auch an Land noch bleibt. Das Leben ist nicht gerecht, der Künstleralltag reich an Rückschlägen, aber Stefan Waghubinger passt auf und sammelt ein. Und redet dabei so knapp an der Wirklichkeit vorbei, dass man sie manchmal klarer zu sehen glaubt, als im Theater der eigenen Welt.

Geboren in Steyr in Oberösterreich – am 1. Oktober 1966, einem Tag, an dem er bis heute seinen Geburtstag feiert - wuchs Waghubinger im benachbarten Örtchen Leonstein auf. In der hiesigen Grundschule feierte er 1978 erste Bühnenerfolge als Josef im Krippenspiel – was aber vermutlich mehr damit zu tun hatte, dass er dem Stern in die falsche Richtung folgte und auf die Nase fiel, als Maria ihn zu stark am Mantel zog. Doch er gab nicht auf und legte nur sechs Jahre später beim Katholischen Jugendball mit einem sensationellen Kabarettauftritt die Grundlage für seine spätere Laufbahn. Was ihm allerdings erst zwanzig Jahre später klar wurde, kam er 1985 doch zunächst für ein Theologiestudium nach Deutschland – und blieb. Er schrieb Kinderbücher, Cartoons und wurde schließlich Theaterpädagoge, weil man auch was Ernsthaftes lernen muss. Erst 2009 folgte dann sein erfolgreicher Neustart als Kabarettist.

Stefan Waghubinger

© Josua Waghubinger