3,7 Millionen für fünf Projekte

Millionen für die Städtebauförderung

Gleich fünf Projekte der Stadt Hamm werden im Rahmen der „Städtebauförderung 2021“ gefördert. Von den rund 4,5 Millionen förderfähiger Projektkosten übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen 80 Prozent, also rund 3,7 Millionen Euro.

„Das ist eine tolle Nachricht für unsere Stadt und eine Belohnung für unsere gute Arbeit. Wir können jetzt wichtige Projekte voranbringen, die unsere Stadt und die Bezirke in den nächsten Jahren prägen werden“, unterstreicht Oberbürgermeister Marc Herter. Nach vergeblichen Anläufen in den vergangenen Jahren hat es endlich geklappt: Das vom Rat beschlossene „Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Bergwerk Heinrich Robert und Pelkum/ Wiescherhöfen“ (ISEK) erhält zunächst rund 422.000 Euro Fördermittel. Hinter den „nackten Zahlen“ verbirgt sich jedoch mehr, denn darin inbegriffen sind vor allem Planungskosten, um weitere Maßnahmen des ISEK – beispielsweise am Wiescherhöfener Markt oder Pelkumer Platz – konkretisieren und anschließend fördern lassen zu können. Außerdem soll ab 2022 ein Fassadenprogramm für den Bereich Pelkum/ Wiescherhöfen (ab 2022) gestartet und ein Verfügungsfonds für kleinteilige Quartiersaufwertungen eingerichtet werden. Zudem wird ein Quartiersarchitekten gefördert, der die Umsetzung mehrerer Teilprojekte des ISEK initiiert und Eigentümer im Rahmen des Haus- und Hofflächenprogramms berät. „Ich freue mich, unser Stadtbezirk endlich berücksichtigt wurde. Darauf mussten wir lange warten und bekommen jetzt eine gute Perspektive. Die Bürgerinnen und Bürger haben sich im Beteiligungsprozess enorm eingebracht und deswegen ist das Signal wichtig, dass es jetzt richtig losgehen kann und die Projekte konkretisiert werden“, betont Pelkums Bezirksbürgermeister Axel Püttner.

Fuß- und Radweg zum Wassersportzentrum
Der größte Teil der Fördersumme, nämlich rund 2,5 Millionen Euro, fließt in zwei prägende Baumaßnahmen in der Innenstadt: Voraussichtlich im Sommer 2021 soll der Ausbau des Nordringparks inklusive eines Fußwegs von der Pauluskirche bis zur Kanalkante beginnen. Die Schwerpunkte der Umgestaltung betreffen die Neugestaltung der Spielbereiche sowie des Fußwegs. Die Wegeführung durch den Nordring beginnt mit einer Treppen- und Rampen- Kombination in Fortführung der Museumsstraße, wodurch der bisherige Höhenunterschied entfallen und es eine direkte Verbindung zur Innenstadt geben wird. Vermutlich Anfang kommenden Jahres beginnen die Arbeiten zum Ausbau der Adenauerallee – von der heutigen Zufahrt des Wasser- und Schifffahrtamtes bis zum Gymnasium Hammonense. Im Zuge der Maßnahme wird in Höhe des Wassersportzentrums eine drei Meter breite Mittelinsel gebaut. Außerdem wird aus Richtung Münsterstraße kommend vor der Mittelinsel eine Linksabbiegespur gebaut, die eine sichere Abfahrt ohne Rückstau zum Wassersportzentrum ermöglicht. Möglich ist der Bau der Mittelinsel und der Linksabbiegerspur sowie der Nebenanlagen, weil in dem Zuge im betroffenen Bereich die Parkstreifen entfallen und dadurch Verkehrsraum gewonnen wird. Der Radweg der Fahrradpromenade wird im Zuge des Ausbaus vom Abzweig Richtung Münsterstraße bis zur Querung mit der Adenauerallee asphaltiert. „Die Entwicklung mit dem Wassersportzentrum ist ein großes Pfund für unsere Stadt und dabei spielt auch der Fuß- und Radweg von der Pauluskirche zur Kanalkante eine zentrale Rolle. Die konkrete Förderzusage ist eine tolle Sache, die weit über den Stadtbezirk Mitte hinausstrahlt“, erklärt Bezirksbürgermeisterin Stefanie Baranski. Zudem soll der seit Jahren erfolgreich funktionierende „Verfügungsfonds City“ in der Innenstadt mit rund 32.000 Euro Fördergeldern fortgeführt werden. Dadurch könnten Projekte mit der IG Oststraße, IG Weststraße und weiteren privaten Akteuren umgesetzt werden und somit positive Impulse in der Innenstadt gesetzt werden. 

Stadtteilzentrum mit vielfältigen Aufgaben
Ebenfalls fortgeführt wird mithilfe des Landes (rund 168.000 Euro) die Arbeit des Stadtteilbüros Hamm-Westen im kommenden Jahr.  An den beiden Standorten an der Wilhelmstraße und der Friesenstraße ist das Stadtteilzentrum erste Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger im Quartier und übernimmt vielfältige Aufgaben in den Bereichen Integration, Bildung, Beratung, Vernetzung und Beschwerdemanagement. Mit der beantragten Förderung (rund 96.000 Euro) soll das Fassaden- und Hofflächenprogramm in der Weststadt bis einschlich 2023 fortgesetzt werden. Über das Förderprogramm können private Eigentümer für die Gestaltung von Fassaden- und Hofflächen im Hammer Westen bis zu 50 Prozent der anfallenden Kosten als Zuschuss erhalten. Ebenfalls bis einschließlich 2023 wird der Aktionsfonds fortgeführt, bei dem Projekte bis zu 2.000 Euro zu 100 Prozent gefördert werden können. Bereits in 2020 wurde die Nord-Süd-Grünverbindung vom Friedrich-Ebert-Park bis zur Dortmunder Straße bewilligt. Zur Fortführung erhält das Projekt einen „Nachschlag“ in Höhe von rund 156.000 Euro.

Barrierefreier Umbau in Uentrop
Rund 245.000 Euro der Städtebau-Fördermittel fließen in die Sanierung des Jugendcafés und des Stadtteilzentrums Uentrop. Nachdem das Objekt in den vergangenen Jahren schrittweise aus städtischen Haushaltsmitteln modernisiert und renoviert wurde, wird jetzt der barrierefreie Umbau vom Land unterstützt. Vorgesehen ist der Anbau eines Aufzugs an der Südseite des Gebäudes, um auch die verschiedenen Gruppenräume ohne Hindernisse erreichen zu können. Zusätzlich wird das vorhandene barrierefreie WC im Erdgeschoss umgebaut und um eine zweite barrierefreie Toilette erweitert. Außerdem können mit rund 80.000 Euro Workshops oder andere Beteiligungsverfahren zu zukünftigen Maßnahmen aus dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept durchgeführt werden. „Es ist wichtig, dass unser Stadtteilzentrum barrierefrei erreichbar ist. Wir haben in den vergangenen Jahren viel Geld in die Hand genommen, um das Gebäude in Schuss zu halten – umso schöner ist es, dass wir die Sanierung mit der Landes-Finanzspritze fortführen können“, unterstreicht Uentrops Bezirksbürgermeister Björn Pförtzsch.

Selbachpark nicht berücksichtigt 
Einziger Wermutstropfen aus Hammer Sicht ist die Tatsache, dass der eingereichte Projektantrag „Sanierung Rundlaufbahn Selbachpark“ auch in der zweiten Runde abgelehnt wurde. „Es ist schade, dass es die Sanierung der Sportanlage Selbachpark nicht in das Förderprogramm geschafft hat. Wir werden jetzt versuchen, die Maßnahme über ein anderes Förderprogramm zu realisieren. Sollte das nicht gelingen, werden wir uns im kommenden Jahr erneut bewerben“, betont Sportdezernent Markus Kreuz.

Perspektive|Kanalband im Nordring

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