Auf dem Vormarsch

Konzept zur E-Mobilität vorgestellt

Mehr Lademöglichkeiten, insbesondere an den Wohn- und Arbeitsorten, sollen den Umstieg auf E-Mobilität erleichtern. Ein Modellprojekt hat wertvolle Erfahrungen ergeben, die jetzt auf die gesamte Stadt übertragen werden sollen.

Für die Erreichung der Klimaziele der Stadt Hamm spielt der Verkehr eine entscheidende Rolle – er ist in Hamm für etwa ein Drittel des Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich. Um den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase nachhaltig zu reduzieren, investiert die Stadt Hamm zum einen in umweltfreundliche Fortbewegungsmittel wie Bus, Bahn und Fahrrad. Daneben kommt umweltfreundlichen Antriebstechnologien wie Wasserstoff und E-Mobilität eine Schlüsselrolle zu. Vor diesem Hintergrund hat die Firma B.A.U.M. Consult aus Hamm ein Elektromobilitätskonzept erarbeitet. Das Konzept beinhaltet folgende Schwerpunkte:

  • Förderung der Lademöglichkeiten an Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandorten in Zusammenarbeit mit Unternehmen im Modellquartier Hammer Osten
  • Förderung einer umweltfreundlichen Mobilität bei Arbeits- und Dienstwegen am Beispiel der Stadtverwaltung Hamm
     

Mehr Lademöglichkeiten am Wohn- und Arbeitsorten

„E-Mobilität wird sich nur dann langfristig durchsetzen, wenn wir ein breit aufgestelltes Netz an Ladestationen haben: Die Menschen müssen – wie beim Benziner – ihre Reichweite im ganzen Stadtgebiet schnell und einfach erneuern können“, betont Oberbürgermeister Marc Herter. Dabei dienen die Säulen im öffentlichen Straßenraum häufig nur zum kurzfristigen Nachtanken. Lademöglichkeiten zu Hause, am Arbeitsplatz sowie an Freizeiteinrichtungen spielen wegen des längeren Aufenthalts eine weitaus größere Rolle. Die Grundversorgung mit Ladesäulen in der City und den Stadtbezirkszentren wird in Hamm bereits durch die Stadtwerke und einige private Anbieter gesichert. Derzeit sind rund 60 Ladepunkte an insgesamt 30 Orten in Betrieb. Weitere Anbieter, die auf öffentlichen Straßen und Plätzen Ladestationen schaffen, werden durch die Stadt organisatorisch unterstützt.

In den für das tägliche Laden noch deutlich wichtigeren Bereichen Wohnen, Arbeiten und Freizeit ist die Bereitstellung der Ladeinfrastruktur primär eine Aufgabe für Unternehmen und Eigentümer.
 

Aufbau von Beratungsangeboten für Eigentümer und Unternehmen:

Eine wachsende Aufgabe der Stadt ist die kontinuierliche und systematische Beratung von Unternehmen in Mobilitätsfragen.

Im Rahmen des Projektes wurden im Modellquartier Hammer Osten gemeinsam mit den dortigen Akteuren entsprechende Aktions- und Beratungsformate durchgeführt:

  • Betriebliches Mobilitätsmanagement in Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen am Beispiel des Maximare
  • Elektromobilität im Mietwohnungsbereich am Beispiel des Quartiers „Stadttor Ost“ der Hammer gemeinnützigen Baugesellschaft (HGB)
  • Elektromobilität und Betriebliches Mobilitätsmanagement in Gewerbe- und Industriegebieten am Beispiel des Gewerbegebiets Hohefeld
  • Berücksichtigung der Elektromobilität beim Planen und Bauen (Workshop mit Vertretern der Bau-, Wohnungs- und Immobilienwirtschaft

„Die Formate haben gezeigt: Das Interesse an der E-Mobilität ist bei den Eigentümern und Unternehmen groß, es gibt aber noch erhebliche Informationsdefizite und Vorbehalte. Hier wollen wir ansetzen und die erprobten Dialog- und Beratungsformate auf das gesamte Stadtgebiet ausdehnen“, erklärt der Oberbürgermeister. Um selbst bei der Stadtverwaltung konkrete betriebliche Erfahrungen zu sammeln und den Hammer Unternehmen umsetzbare Lösungen zu präsentieren, wurde mit dem E-Mobilitätskonzept auch ein eigenes betriebliches Mobilitätsmanagement für die Stadtverwaltung angestoßen.
 

Arbeits- und Dienstwege auf dem Prüfstand

Mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden, einem täglichen Volumen von 6.000 Fahrten und Wegen und einem Anteil von fünf Prozent am Hammer Innenstadtverkehr spielt die Stadtverwaltung als Unternehmen eine wesentliche Rolle bei der Nutzung von E-Fahrzeugen, Rad und ÖPNV. Die Förderung der Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel für den Arbeitsweg sowie die Implementierung der Elektromobilität im städtischen Fuhrpark bilden die Schwerpunkte des neuen betrieblichen Mobilitätskonzepts für die Stadtverwaltung. Hierbei wird die Stadt Hamm vor allem den Fokus auf sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, eine Vergrößerung der Dienstradflotte und einer effizienten, elektronischen Buchung von Dienstwagen und -rädern legen.

Das Elektromobilitätskonzept wird dem Rat der Stadt Hamm in seiner Sitzung am 21. Juni zum Beschluss vorgelegt.

Stellten das neue Konzept zur E-Mobilität vor: Stadtbaurat Andreas Mentz, Johannes Auge (B.A.U.M.), Oberbürgermeister Marc Herter, Marlena Abel (Planungsamt)

© Thorsten Hübner

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