Spatenstich für das Respekthaus

„Ein großer Wurf“

Gemeinsam unter einem Dach für Chancengleichheit und ein respektvolles Miteinander: Der Spatenstich für das Respekthaus weckte Vorfreude bei allen Beteiligten auf ein Vorzeigeprojekt moderner und würdevoller sozialer Infrastruktur.

„Mit diesem gemeinsamen Haus gelingt uns ein großer Wurf für eine moderne, angemessene und würdige Unterbringung von wichtigen sozialen Angeboten in Hamm“, betonte Oberbürgermeister Marc Herter beim Spatenstich: „Es wird den Namen ‚Respekthaus‘ tragen. Hier wird auch und gerade Menschen, die es schwer im Leben haben, der gleiche Respekt entgegengebracht, wie ein jeder von uns ihn erwarten darf.“ Vier soziale Einrichtungen werden das Respekthaus nach seiner Errichtung beziehen: Im Erdgeschoss wird die Hammer Tafel Lebensmittel an armutsbetroffene Menschen ausgeben und dafür von ihrem bisherigen Standort in der Friedrichstraße an die Kleine Alleestraße umziehen. Die AWO Ruhr-Lippe-Ems wird die Tagesstätte „Startbahn“ sowie ambulant begleitetes Wohnen anbieten und so hilfebedürftigen Menschen mit psychischen Behinderungen Stabilisierung, Neuorientierung und Teilhabe bieten. 

Frühes Bekenntnis

Die Aidshilfe Hamm zieht ebenfalls mit ihrem Beratungs- und Betreuungsangebot für HIV-positive und Aidskranke Menschen in das Respekthaus. Außerdem wird der Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (vkm) Hamm eine Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen sowie Angehörige eröffnen. Die vier Nutzer hatten sich bereits im Rahmen der Planungen frühzeitig mit einem gemeinsamen Letter of Intent zum Respekthaus bekannt.

Bauliches Ausrufezeichen

„Mit dem Respekthaus schaffen wir gemeinsam Synergien zwischen den beteiligten Institutionen. Wir investieren hier sinnvoll und zielgerichtet in die soziale Infrastruktur in Hamm und setzen ein bauliches Ausrufezeichen für die Sichtbarkeit und Anerkennung von sozialen Institutionen – davon profitiert unsere gesamte Stadtgesellschaft“, betonte Sozialdezernentin Dr. Britta Obszerninks. Das mehrstöckige Gebäude wird um einen zentralen Innenhof angelegt, der einen geschützten Raum für Nutzer:innen bietet. Außerdem bietet das Respekthaus multifunktional nutzbare Räume für alle Einrichtungen. 

Brachfläche entwickelt

Rund 10,8 Millionen Euro investiert die Stadt Hamm in das Respekthaus, davon kommen rund 9,3 Millionen Euro aus der Städtebauförderung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die entsprechende Förderung ist vor rund einem Jahr bewilligt worden. Die weiteren rund 1,5 Millionen Euro finanziert die Stadt Hamm. Das Respekthaus wird in Hybrid-Bauweise errichtet: Erdgeschoss und Treppenhäuser werden massiv gebaut, in den Obergeschossen werden Holzkonstruktionen eingesetzt. „Wir setzen auf nachhaltige Architektur unter Anwendung höchster ökologischer Standards – und entwickeln die Brachfläche, die der Abriss des alten Eisenbahnerwohnheims hinterlassen hat, höchst sinnvoll“, unterstrich Stadtbaurat Andreas Mentz. In den kommenden Wochen starten die vorbereitenden Arbeiten, unter anderem die Einbringung von Stützwänden in Richtung der anliegenden Bahngleise, Bohrungen für Geothermie und das Abtragen von Oberboden. Im kommenden Jahr starten dann die eigentlichen Gründungsarbeiten. Die notwendige Bauzeit wird mit rund 1,5 Jahren kalkuliert: Der Einzug ins neue Respekthaus soll im Herbst 2027 stattfinden. 

© Thorsten Hübner

Quelle: VIR.works, Dortmund

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