Naturnaher Umbau der Ahse östlich der Rhynernstraße in Süddinker

Durch den Ausbau in den 70er Jahren wurde die Ahse vollständig verändert und naturfern ausgebaut. Durch Begradigungen wurde der Fluss verkürzt, so dass er ca. 25 Prozent seiner ursprünglichen Länge verloren hat. Zusätzlich wurden die Ufer der Ahse mit Steinschüttungen befestigt, wodurch das Flussbett eingeengt wurde. Die Laufverkürzungen und -begradigungen erhöhten das Gefälle im Gewässerbett, so dass der Fluss nun mit mehr Transportkraft sein löss-lehmgeprägtes Bett immer weiter auswusch. Die Uferbefestigungen verhinderten die Nachlieferung von Feinsedimenten. In der Folge grub sich der Fluss immer tiefer in seine Sohle ein, wodurch es zu einer unnatürlichen Absenkung des Wasserspiegels und damit zu einer Austrocknung der angrenzenden Aue kam.

Im Jahre 2012 konnte die Fließstrecke der Ahse östlich der Rhynernstraße in Süddinker durch Anlegen von vier neuen Flussschlingen von ca. 270 Meter auf rund 520 Meter verlängert werden. Die neuen Ahseschlingen wurden in Anlehnung an den historischen Verlauf der Ahse, der aus alten Karten entnommen werden kann, angelegt. Damit soll das langfristige Ziel erreicht werden, die ursprüngliche Lauflänge des Flusses und das ursprüngliche Gefälleverhältnis weitgehend wieder herzustellen. Einer weiteren Eingrabung des Flusses in die Sohle wird so vorgebeugt. Dabei wird das neue Flussbett eher schmal vorgestaltet und etwa auf der Höhe des ursprünglichen Niveaus angelegt. Nach und nach werden Uferbereiche erodieren und sich an anderer Stelle Sedimente ablagern, so dass sich das Flussbett natürlich entwickeln und sich voraussichtlich auf eine durchschnittliche Breite von etwa 10 Meter ausbilden wird. Durch diese Maßnahme wird sich die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers in den neu angelegten Schlingen verringern. Dadurch können sich wieder Feinsedimente im Gewässerbett ablagern und sich so eine natürliche Zusammensetzung der Flusssohle ausbilden. Hier können sich wieder aquatische Kleinlebewesen, wie z.B. Schnecken, Muscheln, Insektenlarven, Strudelwürmer und Krebse ansiedeln.

Zusätzlich wurden die eingebrachten Uferbefestigungen an den Stellen, wo der bestehende Flusslauf gequert wurde, entfernt.

Die Nutzung des Auenbereichs wurde extensiviert, das heißt sie wurde auf naturschonende Landwirtschaft umgestellt. Dabei werden die Flächen südlich der Ahse beweidet, der nördliche Bereich dient als Mähwiese. Zudem wurden am Rand der Aue einzelne Kopfweiden gepflanzt und kleine Tümpel angelegt, um eine höhere Strukturvielfalt in der Aue zu erreichen.
 

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