Aktionstag am Galilei Gymnasium

Hamm macht Schüler:innen hitzefit

Wie fühlt sich Hitze wirklich an? Welche Orte bleiben im Sommer angenehm kühl – und warum? Diesen Fragen gingen am Montag, 7. Juli, die fünften und sechsten Klassen des Galilei Gymnasiums bei einem besonderen Unterrichtstags auf den Grund. Das Umweltamt und das Gesundheitsamt der Stadt Hamm hatten gemeinsam mit der Schule einen „Hitzeaktionstag“ organisiert – ein Baustein der städtischen Hitzeaktionsplanung.

Hitze hautnah erleben

An verschiedenen Mitmachstationen konnten die Kinder erfahren, wie Hitze auf den menschlichen Körper wirkt – und wie man sich effektiv davor schützt. Mit Perlen, die sich bei UV-Strahlung lila verfärben, überprüften sie zum Beispiel, wie gut Sonnencreme und Kleidung vor Sonnenbrand und späterem Hautkrebs schützen können. Beim Rundgang mit Wärmebildkameras rund um die Schule entdeckten sie trotz des bedeckten Himmels Temperaturunterschiede von über 15 °C – je nachdem, ob sie auf Asphalt (37 °C) oder unter einem schattenspendenden Baum (19 °C) standen.

„Ich wusste gar nicht, dass Bäume auch schwitzen!“

Die Rolle von Stadtgrün wurde an diesem Tag besonders anschaulich vermittelt. Ein Experiment zeigte, dass auch Bäume „schwitzen“ – also durch Verdunstung ihre Umgebung abkühlen. Eine Schülerin der 6. Klasse staunte: „Ich wusste gar nicht, dass Bäume auch wie wir Menschen schwitzen! Das war total überraschend. Jetzt verstehe ich besser, warum Bäume in der Stadt so wichtig sind – nicht nur für Tiere, sondern auch für uns Menschen.“

Eigene Ideen für ein kühleres Hamm

Die Schüler:innen wurden auch selbst aktiv: Mit Tablets trugen sie ihnen bekannte kühle Orte bei Beteiligung NRW ein. Diese Plattform ist noch bis Ende September auch für die gesamte Stadtbevölkerung offen – damit möglichst viele Hinweise für den Hitzeaktionsplan gesammelt werden können.

Stadt zeigt sich beeindruckt vom Engagement der Kinder

Auch die Organisatorinnen der Stadt Hamm zeigten sich begeistert. „Das Interesse und die Neugier der Kinder haben uns sehr beeindruckt. Sie haben sich mit großer Begeisterung auf die Experimente eingelassen und viele kluge Fragen gestellt und Antworten gegeben. Genau solche Aktionen brauchen wir, um schon früh das Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels und den eigenen Beitrag zum Gesundheitsschutz zu stärken“, sind sich Wilma Großmaas, Klara Windhausen und Mana Jutta Lauterbach von der Stadt Hamm einig.

Frühe Aufklärung schützt Gesundheit

Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet den Klimawandel als das größte Gesundheitsrisiko des 21. Jahrhunderts. Besonders gefährdet sind dabei Gruppen wie Kinder, ältere Menschen, Schwangere, Obdachlose oder Menschen mit chronischen Erkrankungen. Der Hitzeaktionsplan der Stadt Hamm hat das Ziel, genau diese Gruppen zu schützen – und mit Aktionen wie dem Hitzeaktionstag frühzeitig ein Bewusstsein für die Risiken von Hitze und die nötigen Schutzmaßnahmen zu schaffen.

Schülerinnen messen die Temperaturen von verschiedenen Oberflächen.

Wilma Großmaas

Bäume sind wie grüne Klimaanlagen.

Thomas Labusch