Klimafolgen und -anpassung

Was macht die Stadt Hamm?

Basis der Arbeit zur Klimafolgenanpassung in der Stadt Hamm ist das Klimafolgenanpassungskonzept, das im März 2021 vom Rat verabschiedet wurde. DieErstellung wurde über Bundesmittel mitfinanziert.

Die Stadt erstellt Analysen, aktuell über das Stadtklima. Aus diesen Daten kann abgeleitet werden, wo kalte Luft entsteht, wo Hitzeinseln liegen und wo es in der Zukunft brenzlig werden kann. Außerdem wird die Starkregenkarte aktualisiert.

Im „Erlebensraum Lippeaue“ optimiert sie den Hochwasserschutz. Zusätzlich wird naturnahe Freizeitfläche geschaffen, die erlebbares Blau und Grün in die Stadt bringt. Sie sorgt aufgrund ihrer fußläufigen Entfernung zur Innenstadt für ein besseres Stadtklima - neben der Klimaanpassung ist das Projekt ein wichtiger Beitrag für den Artenschutz. Auch die Renaturierung der Ahse und Bördebäche dient dem Hochwasserschutz.

Im Portrait

Zur Woche der Klimaanpassung 2022 hat das Zentrum Klimaanpassung fünf Klimaanpassungsmanager*innen in Deutschlandbesucht und viel über diesen Job und die engagierten Menschen dahinter erfahren können. Eine von ihnen arbeitet im Umweltamt der Stadt Hamm.

Was sind überhaupt Klimafolgen?

Uns erwarten in den kommenden Jahren mehr Extremwetterereignisse, die unser Leben merklich beeinflussen werden. Zum Beispiel:

  • Hitze bedeutet gesundheitliche Einschränkungen. Beispielsweise sinkt bei hohen Temperaturen unsere Leistungsfähigkeit. Alte und sehr junge Menschen sind besonders gefährdet. Das Umweltbundesamt hat einen kleinen Ratgeber, den Hitze-Knigge, erstellt. Auch manche Maschinen kommen mit hohen Temperaturen nicht zurecht.
     
  • Trockenheit kann Lieferketten unterbrochen, weil Flüsse nicht mehr schiffbar sind. Auch hat sie großen Einfluss auf die Landwirtschaft.
     
  • Starkregen beudetet eine höhere Unfallgefahr.
     
  • Hochwasser sind auch in Hamm möglich. Straßen, Häuser und Produktionsstätten können im Ernstfall überschwemmt werden.
     
  • Stürme und Hagel decken Dächer ab und können Menschen verletzten sowie Fahrzeuge und Gebäude beschädigen.

Klimabetroffenheit ist individuell und hängt unter anderem davon ab, wo wir wohnen, arbeiten und wie wir uns bewegen. Also von unseren Lebensumständen. Da der Klimawandel nicht nur in Deutschland seine Auswirkungen zeigt und unsere Welt mit jedem Tag weiter vernetzt wird, werden wir die Folgen auf jeden Fall spüren.

Warming Stripes

Der Klimawissenschaftler Ed Hawkins entwicklete eine einfache, aber prägnante Weise, um den Klimawandel darzustellen. Die sogenannten Warmings Stripes (auf deutsch "Erwärmungsstreifen", hierzulande besser bekannt als Klimastreifen) stellen für einen bestimmten Ort oder eine Region die mittlere Jahrestemperatur dar. Die Daten werden dabei chronologisch nach Messbeginn geordnet. Die einzelnen Jahre werden als farbcodierte Streifen dargestellt, das kälteste Jahr erscheint dunkelblau, das wärmste dunkelrot.

Für Hamm reicht die Spanne vom Minimum mit 8,0 °C Jahresdurchschnittstemperatur, das 1888 auftrat, bis zum Maximum von 11,8 °C, das 2023 erreicht wurde. Es ist leicht zu erkennen, dass in den letzten Jahrzehnten die roten Streifen zugenommen haben. Aktuell sind die Jahre 1881 bis 2023 dargestellt.

Was ist Klimafolgenanpassung?

Sind wir den an die Folgen des Klimawandels also schutzlos ausgesetzt? Nein! Es gibt viele Möglichkeiten und Maßnahmen, die wir heute schon umsetzten können und müssen:

  • Hitze lässt sich besser im Schatten aushalten. Durch Fassadenbegrünung und Dachbegrünung können wir außerdem für ein besseres Mikroklima (klima in unserer direkten Umgebung) sorgen.
     
  • Um die Kanalisation bei Starkregen zu entlasten, müssen wir Flächen entsiegeln. Also dafür sorgen, dass das Wasser versickern kann.
     
  • Die Schäden nach Stürme und Hagel können wir zumindest in Teilen durch eine regelmäßige Baumpflege abmildern.

Bereits jetzt Anpassungsmaßnahmen umzusetzen, obwohl die Situation noch nicht ernst scheint, sind wichtig. Denn viele Infrastrukturprojekte haben eine lange Planungs-, Umsetzungs- und Lebenszeit.

Wer sind Sie?

Das Foto ist ein Portrait einer jungen Frau mit dunklen, hochgesteckten Haaren, die in die Kamera lächelt. Sie trägt ein blaugraues Shirt und eine olivfarbene Jacke.
© Thorsten Hübner

Seit dem 1. März 2022 ist Wilma Großmaas Klimafolgenanpassungsmanagerin der Stadt Hamm.

Wir reden nicht nur, sondern handeln.

Ich will, dass Hamm auch in zehn, zwanzig, dreißig Jahren noch eine lebenswerte Stadt ist. Dafür müssen wir bereits heute die Weichen stellen. Meine Stelle ist im Klima-Team des Umweltamts angesiedelt. Ich sehe meine Aufgabe darin, alle in Hamm für das Thema zu sensibilisieren und Taten zu ergreifen: von Gesundheit, Stadtplanung über Soziales und Bau.

Wilma Großmaas landete nach ihrem Bachelor in Europäischen Studien der Universität Osnabrück über einige Umwege (u.a. Praktikum bei der Welthungerhilfe und ein abgebrochenes Masterstudium) in der Öffentlichkeitsarbeit des Landesinstituts für Arbeitsgestaltung NRW. Kampagnenplanung, strategische Kommunikation und Online-Redaktion waren dort Ihre Arbeitsschwerpunkte. Durch das schon lange vorhandene private Interesse begann sie neben dem Job das Studium „Angewandte Nachhaltigkeit“ an der Hochschule Bochum. Seit dem 1. März 2022 ist sie Klimafolgenanpassungsmanagerin im Umweltamt der Stadt Hamm und wird dort ihre Masterarbeit über Klimaanpassung in der Kommune mit dem Schwerpunkt Hitze verfassen.

Förderung

Die Stelle der Klimaanpassungsmanagerin wird gefördert durch die Nationale Klimaschutzinitiative. 

  • Fördertitel: „Umsetzung des KFAK mit Hilfe eines/einer KFAM der Stadt Hamm“ 
  • Laufzeit des Vorhabens: 01.03.2022 – 28.02.2024
  • Beteiligte Partner:in: Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH / Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz 
  • Förderkennzeichen: 67K17413

Kontakt

Umweltamt

Frau Großmaas

Gustav-Heinemann-Straße 10
59065 Hamm
Fon: 02381 17-7116
Fax: 02381 17-107116
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