Neue Auenlebensräume in der Ahse-Aue

Der Bereich „Im Werre“ und „An der hohen Brücke“
An der Ahse nahe der Stadtgrenze zum Kreis Soest im Bereich „Im Werre“ wurden bereits im Jahre 2009 die Ufer entfesselt. Durch die Kraft des Wassers, die seitdem wieder auf die Uferbereiche der Ahse wirkt, kann sich der Fluss frei in der Landschaft verlagern. Es bilden sich dynamische Lebensräume wie Inseln, Steilwände, Flachwasserzonen und tiefe Kolke.

Zusätzlich wurden im Frühjahr 2015 im Rahmen des Ahse-Projektes "Lebendige Bördebäche" ein altarm-ähnliches Gewässer und zwei kleinere Tümpeln angelegt. Durch die Anlage der Auengewässer wird eine weitere Verbesserung des ökologischen Zustandes der Ahse und ihrer Aue erreicht.

Die neue altarm-ähnliche Struktur wird dauerhaft Wasser führen und hat eine Ausdehnung von ca. 210 Meter Länge und 10 Meter Breite erhalten. Zusätzlich wurden noch zwei kleinere Tümpel als Amphibien-Laichgewässer angelegt. Mit der Neuanlage der Gewässer sind hier vielfältige, auentypische Lebensräume entstanden. Sie bilden die Lebensgrundlage für viele geschützte Tier- und Pflanzenarten.

Besonders Fischarten, wie die Quappe, profitieren von den neuen Auengewässern. Die Quappe ist ein sogenannter Auenlaicher, der während eines Hochwassers im Winter aus den Flüssen und Bächen in die Auengewässer wandert, um hier seine Eier abzulegen. Die jungen Larven können sich in diesem ruhigen und nahrungsreichen, aber räuberarmen Gewässer optimal entwickeln. Sobald die Jungfische groß genug sind, werden sie mit dem Hochwasser in den Fluss wandern und als erwachsenes Tier mit den nächsten Überflutungen zum Ablaichen in die Stillgewässer in der Aue zurückkehren.

Darüber hinaus wurde im Herbst/Winter 2015/2016 etwa einen halben Kilometer flussabwärts das Nordufer der Ahse im Bereich „An der hohen Brücke“ auf einer Länge von ca. 500 Meter entfesselt. Nach der Entfernung der Wasserbausteine können auch in diesem Uferabschnitt wieder natürliche Uferbereiche mit Uferabbrüchen und flacheren Bereichen entstehen. Angrenzend wurde ein etwa 40 Meter breiter Uferstreifen, der bislang ackerbaulich genutzt wurde, vielgestaltig und auengerecht entwickelt. Hier ist vor allem extensiv, d.h. naturschonend bewirtschaftetes Grünland, entstanden.  

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