Methanpotentialkarte

Die Karte „Methanpotentialzonen der Stadt Hamm“ teilt das Stadtgebiet in drei Zonen ein, die die Wahrscheinlichkeit angeben, an der Tagesoberfläche auf natürliche Methanausgasungen zu stoßen, wie sie vielen Hammern als „Ewiges Feuer“ aus den Lippewiesen bekannt sein dürften. Da die Zonen das Methanpotential darstellen, kann daraus nicht auf flächendeckende, tatsächliche Ausgasungen geschlossen werden.

Die Einteilung basiert auf umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten und den aus verschiedenen Quellen (DSK, Bergbehörde, Geologischer Dienst, Stadtwerke, Universitäten) stammenden Angaben zu tatsächlich an der Tagesoberfläche gemessenen Ausgasungen.

Das Methan stammt einmal aus den flözführenden Schichten des Karbon, zum anderen wird es auch in darüber befindlichen, jüngeren Schichten bakteriell gebildet. Über im Deckgebirge vorhandene Klüfte, Spalten und Porenraum kann sich das Gas einen Weg an die Tagesoberfläche bahnen.
Methan ist ein farb- und geruchloses und in bestimmten Mischungsverhältnissen mit Sauerstoff explosives Gas. Deshalb kann an der Tagesoberfläche ausströmendes Gas ein Gefährdungspotential bergen, wenn es sich zum Beispiel in Hohlräumen fängt und zum Explosivgemisch anreichert.

Um diesem Gefährdungspotential Rechnung zu tragen, werden in der Stadt Hamm, wie auch in anderen Ruhrgebietsstädten bei der Aufstellung von Bebauungsplänen und im Baugenehmigungsverfahren Hinweise auf die Lage in den jeweiligen Potentialzonen gegeben. Mit bautechnischen Maßnahmen kann dem Gefährdungspotential begegnet werden.

Weitere Informationen können dem Geodatenportal der Bezirksregierung Arnsberg, Abt. 6 und des Geologischen Dienstes NW „Gefährdungspotenziale des Untergrundes“ www.gdu.nrw.de/GDU_Buerger/ entnommen werden. Interessierte können auf Antrag zu ihrem Grundstück eine detailliertere Auskunft bekommen.

Grundstückseigentümer oder deren Beauftragte können im Rahmen von Bauvorhaben o.ä. beim Umweltamt der Stadt Hamm, Tel. 02381/17-7101 oder über die E-Mail-Adresse umweltamt@stadt.hamm.de Informationen (z.B. eine Liste der Fachgutachter) erhalten.

Download

Legende zur Methanpotentialkarte

Zone 1:
Bislang keine Methanausgasungen an der Tagesoberfläche nachgewiesen.

Zone 2: Methan unter abdichtenden Schichten
Großflächiger Bereich mit möglichen Oberflächenausgasungen von bakteriell gebildetem Methan. Bei in den Untergrund eingreifenden Bau- und Bohraktivitäten wird empfohlen, zur Abschätzung des Gefahrenpotentials vorsorglich eine Methanmessung des Grundwassers durchzuführen. Aufgrund der Ergebnisse ist über die Einrichtung entsprechender Entgasungsvorrichtungen zu entscheiden.

Zone 3: Übertägiges Ausgasungspotential von Methan
Großflächiger Bereich, in dem aktuell Ausgasungen von Kohleflözgasen auftreten können. Eine Freisetzung von Methan ist insbesondere dann möglich, wenn die abdichtenden Schichten des Quartär sowie des Emscher-Mergels durchteuft werden. Es können dann bautechnische Maßnahmen wie zum Beispiel eine flächige Gasdränage unter Neubauten oder eine Abführung von aufsteigendem Gas zum Beispiel mittels Rigolen, Drainplatten oder Entgasungsleitungen notwendig werden. Es wird daher dringend empfohlen, bei Eingriffen in den Untergrund objektbezogene Untersuchungen sowie die Konzepterarbeitung von Vorsorge- und Sicherheitsvorkehrungen durch einen Sachverständigen durchführen zu lassen.

Kontakt

Umweltamt

Gustav-Heinemann-Straße 10
59065 Hamm
Fon: 02381 17-7101
Fax: 02381 17-2931
E-Mail-Adresse
Internet