European Climate Adaptation Award (ECA)

Der European Climate Adaptation Award (ECA) ist ein Management- und Zertifizierungssystem für die kommunale Klimaanpassung. Seit Anfang September 2019 unterstützt das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz eine zunächst begrenzte Anzahl von Kommunen in NRW bei der Durchführung des ECA. Das mit Bundesmitteln geförderte Klimafolgenanpassungskonzept stellt dabei eine grundlegende Basis für den eca-Prozess in Hamm dar.

Mit der ECA-Teilnahme kann

  • eine Verstetigung der Klimafolgenanpassung in Hamm erwirkt,
  • eine Vergleichbarkeit mit anderen Kommunen ermöglicht und
  • der Fortschritt der Klimafolgenanpassung im Rahmen eines Zertifizierungsprozesses extern und objektiv bewertet werden.

Nach erfolgtem politischem Beschluss, Erhalt des Zuwendungsbescheides von der Bezirksregierung Arnsberg (AZ 64.65.20 - QMK-0009), Unterzeichnung eines Vertrages seitens des Oberbürgermeistes mit der ECA-Bundesgeschäftsstelle in Berlin und nach Ausschreibung und Vergabe der Beraterleistungen, wurde der ECA-Prozess in Hamm Ende 2020 gestartet und ein ECA-Klimateams als „Motor zur Prozessbegleitung“ gegründet, das sich regelmäßig zusammenfindet und die weitere Umsetzung in Hamm begleitet.

Das Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsinstrument für die kommunale Klimaanpassung ist fördertechnisch zunächst auf eine Projektzeit von vier Jahren angelegt. Herr Pöhlker von der energielenker projects GmbH wurde als externer ECA-Berater beauftragt. Etwa vierteljährig finden ECA-Klimateamsitzungen statt, die jeweils protokolliert werden.

Nach Abschluss der Klimawirkungsanalyse und einer grundlegenden IST-Analyse, wurden durch das interdisziplinäre Klimateam aufbauend Aktivitäten zusammengestellt, die geeignet erscheinen, negative Auswirkungen durch den Klimawandel abzu­federn und damit die Anpassungsfähigkeit/ Klimaresilienz zu verbessern. Das umsetzungs­orientierte, klimaanpassungspolitische Aktivitätenprogramm (KAP, in Hamm bestehend aus 54 Einzelmaßnahmen) ist an die lokalen Gegebenheiten angelehnt, soll zusätzliche Potenziale erschließen und die Anpassungsfähigkeit Hamms nach entsprechender Umsetzung weiter stärken.

    Zum Ende des 4. Projektjahres konnte festgestellt werden, dass inzwischen bereits eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt werden konnte. Durch das zyklusbasierende Managementsystem des ECA erfolgt eine regelmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung.

    Gegen Ende der Förderperiode stellt das Klimateam im Rahmen einer Auditierung den Sachstand in Hamm dar und wird bei erfolgreichem Ergebnis auch im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung zusammen mit anderen Kommunen ausgezeichnet.

    Weitere Informationen:

    Der eca hat mehrere Vorteile bietet:

    • Auf der Basis einer Klimawirkungsanalyse erhält die teilnehmende Kommune eine Einschätzung über ihre aktuelle und zukünftige Betroffenheit durch graduelle Klimaänderungen sowie Extremwetterereignisse.
    • Es erfolgt eine Fachgebiete integrierende Zusammenstellung der bereits durchgeführten Anpassungsmaßnahmen (Ist-Analyse).
    • Die Kommune erstellt ein Stärken-Schwächen-Profil, das ihr anschaulich zeigt, in welchen Bereichen Klimaanpassungsmaßnahmen besonders erforderlich sind.
    • Den ECA-Kommunen wird ein Maßnahmenkatalog zur Verfügung gestellt, der 45 Einzelmaßnahmen zur Ausschöpfung des kommunalen Anpassungspotenzials aufzeigt. Diese Einzelmaßnahmen werden sechs übergeordneten Maßnahmenbereichen zugeordnet (siehe weiter unten), in denen die Städte und Gemeinden aktiv werden können.
    • Nach in der Regel vier Jahren kann sich die Kommune einer externen Auditierung hinsichtlich ihrer Klimaanpassungsbemühungen unterziehen.

    Der jährliche Prozesszyklus besteht aus den vier Bereichen

    • Klimawirkungsanalyse
    • Ist-Analyse
    • Erstellung/ Überprüfung/ Ergänzung des Aktivitätenprogramms
    • Umsetzung der Projekte

    Die sechs Maßnahmenbereiche des ECA sind dabei :

    • Analyse, Strategie und Planung
    • Kommunale Gebäude, Anlagen
    • Versorgung, Entsorgung
    • Infrastruktur im öffentlichen Raum
    • Interne Organisation
    • Kommunikation, Partizipation und Kooperation

    Zielsetzungen in Hamm sind beispielsweise:

    • Schaffung von organisatorischen Voraussetzungen (z. B. Klimadezernat, Abteilung Klima, Umweltplanung und Öffentlichkeitsarbeit, Klimakonferenz, Teilnahme am ECA, Klimarelevanzprüfung)
    • Darbietung und Sicherung von Ressourcen (z. B. Trinkwasser, Renaturierung von Oberflächengewässern, Regenwassermanagement/ Trennsysteme/ KRIS-Projekt, Bevölkerungsschutz)
    • Verbesserung der Schwammfunktion (z. B. durch Waldentwicklung, Grabenver­schlüsse, Niedermoorvernässung)
    • Hochwasserschutz (z. B. Deichverlegung im Erlebensraum Lippeaue, Schaffung von Retentionsbereichen)
    • Starkregenvorsorge ( z. B. durch Aktualisierung der Fließwegeanalyse/ Starkregenkarten, Web-Seite mit Informationen/ Informationsbroschüren)
    • Klimaangepasste Stadtentwicklung (z. B. Leitlinien, Steckbriefe, Klimarelevanz­prüfung, Stadtklimaanalyse, klimaangepasste Quartiere)
    • Förderung der Biodiversität (z. B. Anlage von Biotopen wie Kleingewässer, Auwald, Hecken, Dünen usw., Uferentfesselung, Vernetzung, Besucherlenkung, Bekämpfung von Neophyten, Monitoring)
    • Gesundheitsschutz für die Bevölkerung (z. B. Hitzeaktionsplan, kommunale Gesundheitskonferenz, Teilnahme am Gesunden Städtenetzwerk, Gestaltung/ grün-blaue Anreicherung von öffentlichen Flächen und Verbindungsachsen)
    • Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Klimaanpassungswoche, Audiowalks, Klimainsel, Grüne Wand, Walk & Talk in der Mittagspause, Einbeziehung vulnerabler Gruppen usw.)

    Kontakt

    Umweltamt

    Herr Lindner

    Gustav-Heinemann-Straße 10
    59065 Hamm
    Fon: 02381 17-7115
    Fax: 02381 17-2931
    E-Mail-Adresse
    Internet