Grabenverschlüsse Sandbochum

RVR und Stadt Hamm machen Waldgebiet im Hammer Westen fit für die Folgen des Klimawandels

Nicht nur während Corona wird der Wald von den Hammer Bürger*innen als Erholungsort genutzt. Doch auch er muss dem Klimawandel Tribut zollen. Hitze und zu wenig Niederschlag machen den Wäldern ganz schön zu schaffen. Regionalverband Ruhr (RVR) Ruhr Grün und die Stadt Hamm wollen dem etwas entgegensetzen: Grabenverschlüsse sollen die Schwammfunktion des Waldes erhalten.

Der Wald im Plangebiet (westlich der Kerstheider Straße zwischen dem Erlenbach im Norden und dem Beverbach im Süden) ist durch ein dichtes Netz von Entwässerungsgräben durchzogen. Die Gräben waren in der Vergangenheit wichtig für die Bestandsgründung der Wälder in einer Heide­landschaft. In Zeiten des Klimawandels verändern sie jedoch die Standortbedingungen und beeinflussen so das Wachstum und die Vitalität der Waldbäume durch sommerlichen Trockenstress. Damit wir weiter von den vielfältigen, positiven Funktionen des Waldes (wie Sauerstoffproduktion, CO2-Bindung, klimabegünstigend/ ­-ausgleichend, Bodenschutz, Schwammfunktion, Immissionsschutz, Tier- und Pflanzenwelt, Land­schafts­bild, Erholung, Jagd, Waldpädagogik) profitieren können, braucht er Unterstützung. Eine Möglichkeit wird nun im Hammer Westen erprobt:

Momentan läuft dort das Regenwasser durch das Grabensystem oberflächlich ab, statt langsam zu versickern. Es steht somit nicht für die Waldbäume zur Verfügung, die es im Sommer dringend brauchen. In trockenen Sommern kommt es so zu Trockenschäden an den Waldbäumen. Der Verschluss von Gräben soll das verhindern und Regenwasser im Walde halten. Geplant sind deshalb 207 Grabenverschlüsse, der Einbau von 16 Holzstauen und 3 Dammbalken. Sie sollen den Abfluss deutlich reduzieren, er erfolgt dann nur noch entlang der Wirtschaftswege. Ein kleiner Bagger und Begleit­personal setzen die Maßnahme um, so lässt sich eine Bodenverdichtung vermeiden.

In der waldarmen Stadt Hamm ist das spezielle Grün ein hohes Gut, welches es zu erhalten und zu vermehren gilt. Das Projekt wurde deshalb bereits beauftragt und wird in Kürze umgesetzt. In den Folgejahren sollen weitere, benachbarte Flächen in Hamm und auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Bergkamen folgen. DerRVR RUHR GRÜN hat im Münsterland ein ähnliches Pilotprojekt realisiert, das nun auf das Hammer Waldstück übertragen wird. Der RVR wird die Maßnahme vor Ort begleiten und seine Erfahrungen für zukünftige Maßnahmen weitergeben.

Auch dieWDR Lokalzeit Dortmund hat am 2. November über das Projekt berichtet.

Das Foto zeigt den OB Marc Heter und andere Beteiligte beim Pressetermin zum Grabenverschluss im Wald in Sandbochum.

© Thorsten Hübner

Das Foto zeigt einen Bagger im Wald, der einen ehemaligen Graben verschließt.

© Thorsten Hübner