Hundeauslaufstrecke angelegt

Neue Bewohner für die Lippeaue

Extensive Offenlandlebensräume für gefährdete Arten und Weiden für Hochlandrinder: In der Lippeaue werden Lebensräume für viele neue Bewohner vorbereitet.

Die naturnahe Gestaltung der Schweinemersch westlich der Münsterstraße ist erfolgreich abgeschlossen und der Bereich des künftigen Auenparks im Erlebensraum Lippeaue nimmt immer mehr Gestalt an. Nun nehmen auch die Maßnahmen zwischen Eisenbahnbrücke und Nienbrügger Berg Fahrt auf: Nach ersten Erdarbeiten zu Beginn des Jahres sorgen die jetzt neu entstandenen und verbesserten Gewässerstrukturen für eine deutliche Aufwertung der Feuchtlebensräume in diesem Teil der Lippeaue.

Der sogenannte Teilabschnitt 3 (südlich der Kornmersch in Bockum-Hövel) soll dabei als Lebensraum für viele verschieden Tier- und Pflanzenarten dienen, sich gleichzeitig aber nicht selbst überlassen werden. Zur Entwicklung einer naturnahen offenen Landschaft wird die Bewirtschaftung in diesem Bereich des Erlebensraums Lippeaue umgestellt. Das Ziel ist es, extensive Offenlandlebensräume zu schaffen – Lebensräume, die in der modernen Kulturlandschaft selten, aber umso wichtiger für besonders gefährdete Arten sind. Ihr prominentester Vertreter ist vermutlich der heimische Kiebitz. Auch andere seltene Bodenbrüter, Insekten und Amphibien finden hier einen Lebensraum vor der eindrucksvollen Kulisse des Hafens im Hammer Süden.

Um diese Lebensräume zu entwickeln und zu erhalten ist die Beweidung einiger Flächen geplant. Dazu ziehen noch in diesem Jahr neue Bewohner in den Erlebensraum: Urtümliche Hochlandrinder werden eine etwa 16 Hektar große Fläche das ganze Jahr über beweiden, um die wertvollen Lebensräume zu pflegen und zu entwickeln. Auch eine Gruppe Fleckvieh findet in den Sommermonaten im Erlebensraum Lippeaue auf einer etwas kleineren Weide eine neue Heimat. Um die Weidetiere und die Natur nicht zu stören dürfen die künftig eingezäunten Flächen nicht betreten und die Tiere unter keinen Umständen gefüttert werden. Die entsprechende Einzäunung wird derzeit schon durchgeführt und wird voraussichtlich Anfang Juli abgeschlossen.

Für die vierbeinigen Besucher des „Erlebensraum Lippeaue“ hat die Stadt die Hundeauslauffläche südlich des Nienbrügger Bergs um eine etwa 350 Meter lange Hundeauslaufstrecke zwischen Flügeldeich und Nienbrügger Berg erweitert. Entlang der Strecke dürfen Hundebesitzerinnen und -besitzer ihre Tiere freilaufen lassen. Natürlich gilt auch hier, dass Hunde jederzeit abrufbar sein müssen. Insbesondere auf den Radwegen im Bereich Kornmersch oder auch auf dem Flügeldeich müssen Hundebesitzer ihre Hunde weiterhin an der Leine führen.

Insgesamt soll im Teilabschnitt 3 des „Erlebensraum Lippeaue“ eine artenreiche Kulturlandschaft entstehen, wo schon vor über 800 Jahren Landwirtschaft betrieben wurde. Diese Entwicklung wird durch die Umstellung der Bewirtschaftung schrittweise entstehen, sodass Besucherinnen und Besucher in Zukunft regelmäßig neue Naturentwicklungsstadien entdecken können. Das Projekt „Erlebensraum Lippeaue“ wird durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und durch das Land NRW gefördert. Insgesamt werden rund 195 Hektar der Lippeaue zwischen Fährstraße und Nienbrügger Berg naturnah gestaltet. Das Gebiet zwischen Nienbrügger Berg und Eisenbahnbrücke umfasst etwa 80 Hektar.

Weitere Infos zum Thema

Hochlandrind

© Thorsten Hübner

Weiden im Erlebensraum Lippeaue

© Thorsten Hübner

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