Angesichts des fortschreitenden Klimawandels mit häufiger auftretenden langen Trockenperioden einerseits und Starkregenereignissen andererseits, muss auch im Garten- und Landschaftsbau neu geplant, gepflanzt sowie situationsbedingt be- bzw. auch entwässert werden. Es geht um klimaresiliente Pflanzen, die eine Zeitlang auch mit wenig Wasser überleben, es geht um eine Bevorratung mit der natürlichen Ressource Regenwasser und nicht zuletzt geht es um ein der globalen Erwärmung angepasstes Mikroklima, das den eigenen Garten zu Hause auch in Zukunft lebens- und liebenswert erhält. Dies sind die Bausteine für die jetzt beginnende Osterweiterung des Maximilianparks um eine Maxiplaza und einen MaxiGarten sowie um ein Schulungsgebäude. Mit mehr als 450.000 Besuchern pro Jahr und einem Einzugsgebiet von hunderttausenden Menschen aus Ruhrgebiet, Münsterland, Ost- und Süd-Westfalen werden in Zukunft vom Maximilianpark wichtige Impulse ausgehen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der eigenen grünen Rückzugsorte zu Hause.
Für Bundesbauministerin Verena Hubertz ist diese Transformation elementar: „Klimawandel ist kein abstrakter Begriff, sondern beeinflusst uns alle im Alltag. Wo im Sommer Bäume keinen Schatten spenden, Plätze zubetoniert sind und Wasser nicht abfließen kann, wird der Aufenthalt fast unmöglich. Wir müssen deshalb unsere Städte dabei unterstützen, klimaresilient zu werden. Der Maximilianpark hat schon einmal vorgemacht, wie wieder ‚mehr Natur‘ gelingen kann. Mit der Förderung von rund 5,6 Millionen Euro sollen nun weitere Flächen entsiegelt, die Regenwasseraufnahme verbessert und ein Gartenkompetenzzentrum realisiert werden. Denn was im Großen gelingt, kann auch im Kleinen z. B. beim eigenen Garten funktionieren. Hier möchte das Kompetenzzentrum künftig Interessierte unterstützen.”
Oberbürgermeister Marc Herter ist zuversichtlich, dass diese Überlegung aufgehen wird: „Der Maximilianpark wird zu einer großen Inspirationsquelle. Besucherinnen und Besuchern der ganzen Region wird hier anschaulich und mustergültig präsentiert, wie der eigene Grund und Boden zu Hause auch unter den sich ändernden klimatischen Bedingungen weiterhin wachsen und gedeihen kann. Von Hamm werden künftig richtungsweisende Impulse ausgehen für lebenswerte, urbane Räume in Zeiten der fortschreitenden Erderwärmung.“
Hamm hat mit dem Projekt, das den offiziellen Titel „IGA-Projekt, Maximilianpark und Gartenkompetenzzentrum“ trägt, als eines von bundesweit 53 Projekten für Klimaanpassung den Zuschlag im Bundesprogramm „Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“ erhalten. Der Bund trägt zu 75 Prozent die geplanten Kosten in Höhe von 7,44 Millionen Euro. In einem ersten Schritt wird vor der Werkstatthalle die „Maxiplaza“ entstehen. Daran schließt sich die lange herbeigesehnte Osterweiterung des Maxiparks um den „MaxiGarten“ an. Auch ein Schulungsgebäude wird gebaut, das aber nicht Teil der Förderung ist. Besucherinnen und Besucher des Maximilianparks werden hier in Workshops und Seminaren vertiefendes Fachwissen erwerben können, wie sie das, was sie beim Rundgang im MaxiGarten beispielhaft zum Thema Klimaresilienz zu sehen bekamen, auch im heimischen Garten umsetzen können. Wo sich heute noch landwirtschaftliche Nutzflächen und Grabeland sowie eine Erschließungsstraße in östliche Richtung an den Maximilianpark anschließen, wird künftig der „MaxiGarten“ ein deutlich besseres Mikroklima aufweisen. Die Risiken durch Hitze und Starkregenereignisse werden deutlich minimiert, die Aufenthaltsqualität spürbar erhöht sein.
„Es wird sich lohnen, durch den MaxiGarten zu gehen", sagte Maxipark-Geschäftsführer Jörg Rogalla. „Klimaresilienz ist kein Widerspruch zu den hohen ästhetischen und qualitativen Ansprüchen, mit denen wir seit nunmehr 41 Jahren in unserem Freizeitpark unser Publikum immer wieder neu begeistert haben. Und der Maximilianpark, der seinen Ursprung ja im Gartenbau hat und zur Landesgartenschau 1984 aus einer Zechenbrache hervorging, wird so noch mehr Strahlkraft entfalten“, so Rogalla.
Integraler Bestandteil der Umweltbildung wird auch eine Küche in dem Schulungsgebäude sein. „Gerade für Kinder wird es zunehmend von Bedeutung sein, anschaulich erlebbar zu machen, dass man sich aus dem eigenen Garten ernähren kann. In der hauseigenen Küche werden gemeinsam mit Kindern Speisen aus Obst und Gemüse zubereitet, die im MaxiGarten angebaut und geerntet werden. Ein Musterbeispiel für nachhaltiges Wirtschaften und essbare Stadt in Zeiten grüner Klassenzimmer“, sagte Maxipark-Aufsichtsratsvorsitzende Monika Simshäuser.