Uentroper Dorfkirche

Bischof Siegfried von Münster weihte 1022/1023 die von den Edelfrauen Reinmod und ihrer Tochter Fretherun in „Unkingthorp“ gestiftete Kirche. Der quadratische Westturm aus dem 11./12. Jh. stammt von einer romanischen Saalkirche, deren Dachlinie noch heute an der Ostwand des Turmes zu sehen ist. 

Bis zur Reformation gehörte das – die Orte Uentrop, Haaren, Schmehausen und Lütke-Uentrop umfassende – Kirchspiel zum Bistum Münster.  Danach wandte es sich zunächst dem lutherischen Bekenntnis zu. Die Berufung eines calvinistischen Pfarrers 1631 führte zur Spaltung der Gemeinde und der größte Teil schloss sich den Reformierten an. Erst 1825 beendete die Altpreußische Union diese Trennung. 

Friedhof mit Kirche in Uentrop um 1930
Quelle: Stadtarchiv Hamm, Sammlung Westhaus
Innenansicht der Uentroper Dorfkirche vor 1965
Stadtarchiv Hamm, Foto: Gerda Jucho
Taufstein aus dem 13. Jh. mit Figur des hl. Georg in der Uentroper Dorfkirche
Quelle: Stadtarchiv Hamm, Foto Gerda Jucho
Uentrop Dorfkirche innen 1993
Stadtarchiv Hamm
Chorgewölbe der Uentroper Dorfkirche mit Darstellungen aus dem Heilsgeschehen und aus der Schöpfungsgeschichte
Quelle: Stadtarchiv Hamm, Foto Gerda Jucho
Ansicht der Kirche und des Kirchhofs in Uentrop auf der Jubiläumstasse für Lehrer Gröpper 1858
Quelle: I Trinitatis-Gemeinde Hamm Fotografie und Montage Heinz Feußner

Gut zu wissen

Kreuz und Hahn

Im Zusammenhang mit der Neueindeckung des Kirchturmdaches 1869 erhielt der Kirchturm eine neue Kugel mit Kreuz und Hahn. Das Kreuz fertigte der Schmiedemeister Drewer zu Uentrop, die Kugel und der Hahn erschuf der Kupferschmiedemeister Stiemer aus Iserlohn aus Kupfer. Beide Teile wurden am 9. Januar 1870 auf die Turmspitze aufgesetzt. Der damalige Pfarrer Friedrich Franz Neuhaus zu Uentrop und der jüdische Viehhändler Abraham Liefmann aus Kamen stifteten gemeinsam den Hahn.

Foto: Dr. Markus Meinold

Der Kirchenbau

In der Südmauer des Kirchenschiffs befinden sich zwei Portale mit geradem Sturz, auf denen die Jahreszahl 1551 eingemeißelt ist. Bei der Renovierung in den 1960er-Jahren wurden das östliche Portal vermauert und das westliche unter das darüber befindliche Fenster versetzt. Der Osteingang war den Patronatsherren auf Haaren und nach 1783 den Reichsfreiherren von der Recke zu Uentrop vorbehalten. 

Karte zum Thema

Karte der Steuer-Gemeinde Uentrop (Urkataster)
angefertigt durch den Geometer Linzen unter der Leitung des Kataster Geometers Schmitz, 1829
Quelle: Stadt Hamm, Vermessungs- und Katasteramt 

Blick auf die Steuergemeinde Uentrop mit den Orten Haaren, Uentrop und Schmehausen. Nördlich an der Lippe liegt das Haus Uentrop. Die Kirche liegt südlich davon im Dorf Uentrop.

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Die Ausstattung

Der Chor wurde um 1470 erbaut. Bemerkenswert sind die Wand- und Gewölbemalereien, die im Zuge der Renovierung 1966 bis 1968 aufgedeckt wurden. Um 1550 wurde die spätgotische Ausmalung durch eine neuere ersetzt. Sie zeigt im Chorgewölbe Darstellungen aus der Schöpfungsgeschichte.

Im Zuge der Renovierung erhielt die Kirche u.a. einen schlichten Altar, Kanzel und eine Orgel aus der Hamburger Werkstatt Rudolf von Beckerath. Erhalten ist ein altes Dreiergeläut im Glockenstuhl, deren älteste Glocke wohl im frühen 15. Jh. entstanden ist. 

Standort

Hinweis:

Aufgrund von Bauarbeiten kann die Stele noch nicht an Ihrem geplanten Standort aufgestellt werden.