Friedhof um die Uentroper Dorfkirche

Der Friedhof um die Uentroper Dorftkirche ist einer der wenigen alten Kirchhöfe, die weiterhin als Begräbnisplatz genutzt werden. In der evangelischen Gemeinde bestattete man die Toten in und nahe bei der Kirche. 

Die Bestattungen waren in West-Ost-Richtung orientiert, der aufgehenden Sonne entgegen. 28 Häuser im Dorf Uentrop waren Eigentum der sogenannten Altschatzpflichtigen, die „schon von Alters her eigene Kirchensitze und Begräbnisstellen auf dem Kirchhofe gehabt haben“. 

Landrat Friedrich Freiherr Senfft von Pilsach beschrieb den Friedhof am 26. November 1799 so: Er liegt zum einen Teil nördlich des Gotteshauses auf freiem Feld, und zum anderen Teil nach Süden. Auf dem südlichen Part lagen in etwa 80 Schritt Entfernung das Pastorat, sieben Schritte entfernt die Küsterei, dann „das Armen-Häuschen in einer Distanz von 5 Schrit“, alle Gebäude aber so weit voneinander entfernt, dass die Luft frei ventilieren kann und daher wegen der Ausdünstungen keinerlei Gefahr zu gewärtigen ist

Friedhof mit Kirche in Uentrop um 1930
Quelle: Stadtarchiv Hamm, Sammlung Westhaus
Erbbegräbnis der Familie von der Recke auf den Friedhof Uentrop
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Luftaufnahme von Pfarrkirche und Friedhof in Uentrop, 2020
© Hans Blossey

Gut zu wissen

Die Familie von der Recke auf Haus Uentrop

Die Familie Von der Recke Recke und ihre Nachkommen sind auf Haus Uentrop inzwischen seit über 600 Jahren nachweisbar. Haus Uentrop ist damit der einzige Rittersitz des alten märkischen Amtes Hamm, der noch heute von dem aufsitzenden Adelsgeschlecht bewirtschaftet wird. Noch im Jahre 1976 wohnten Mitglieder der Familie auf dem Anwesen, das heute allerdings unbewohnt ist. Letzter Eigentümer war Wilhelm-Dietrecht Freiherr von der Recke (1928–1992), der das Haus 1990 verkaufte. (Quelle: Wikipedia)

Foto: Stammwappen derer von Recke, Quelle: Wikipedia

Begräbnisstätte für den Adel

Der Kirchhof wurde nach 1800 in Richtung Westen und Norden erweitert. Dabei wurde die „alte Geerkammer“, eine Gruft, die halb verfallen war, abgerissen und an ihrer Stelle das „mit einem eisernen Gitter umgebene Erbbegräbniß für die Freiherrl. von der Reckesche Familie 1847/1848 angelegt.“

Karte zum Thema

Übersichtshandriss Uentrop mit Haus Uentrop und Kirche und Kirchhof, 19. Jh (Ausschnitt)
Quelle: StadtHamm, Vermessungs- und Katasteramt

Blick auf die Steuergemeinde Uentrop mit den Orten Haaren, Uentrop und Schmehausen. Nördlich an der Lippe liegt das Haus Uentrop. Die Kirche liegt südlich davon im Dorf Uentrop.


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Erweiterung nach 1848

Am Ostermontag 1848 weihte Pfarrer Friedrich Franz Neuhaus den neuen Teil des „Todtenhofes“ ein. In der Folge ergänzte man die Anlage noch um einen Weg zwischen Süden und der hinteren Kirchentür, damit die Kirchgänger künftig nicht mehr „über die Grabeshügel hingehen müssen“.

Standort

Hinweis:

Aufgrund von Bauarbeiten kann die Stele noch nicht an Ihrem geplanten Standort aufgestellt werden.