Otto-Krafft-Platz

Der Otto-Krafft-Platz am Bärenbrunnen erhielt um 1922 zum Andenken an die Verdienste des Stadtbaurats seinen Namen.

Oberbürgermeister Richard Matthaei und Otto Krafft leiteten mit der Ahse-Verlegung, dem Kanalbau, der Anlage des Hammer Hafens eine Phase moderner Stadtentwicklung ein. In Erinnerung an seine großen Verdienste wurde am 11. September 1938 der durch den Bildhauer Franz Breitholz geschaffene Gedenkstein aus Ruhrsandstein eingeweiht.  

Luftbild des Ostrings, 1930
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Blick über den Seerosenteich zum Bärenbrunnen, um 1930
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Portraitaufnahme von Oberbürgermeister Richard Matthaei
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Portraitaufnahme von Stadtbaurat Otto Krafft
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Blick in den Ostring nach Norden, um 1920
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Plan des Stadtkreises Hamm, 1919 (Ausschnitt)
Quelle: Stadtarchiv
Plan der Stadt Hamm
Quelle: Stadtarchiv Hamm

Gut zu wissen

Stadtbaurat Otto Krafft

Otto Krafft, geboren 1879 in Wetzlar, nahm 1906 als Stadtbauinspektor seinen Dienst bei der Stadt Hamm auf.  Bereits zum 1. Januar 1907 wurde er zum Stadtbaurat ernannt. 1916 verstarb er nach langer Krankheit in Zürich. In seiner zehnjährigen Amtszeit schuf er mit den Ringanlagen und den neuen Verkehrswegen eine bequeme Verbindung zwischen der Altstadt und den angrenzenden Stadtteilen. Oberbürgermeister Richard Matthaei und Otto Krafft leiteten mit der Ahse-Verlegung, dem Kanalbau, der Anlage des Hammer Hafens eine Phase moderner Stadtentwicklung ein.

Streng geometrisch gestaltet

Gemäß dem Wettbewerbsentwurf der ersten Preisträger von 1912 besaß der streng geometrisch gestaltete Platz in der Achse zum Bärenbrunnen einen großen Schmuckteich mit Seerosen. Die geplante Randbebauung mit Amtsgericht und Landratsamt konnte nicht mehr umgesetzt werden. Das neue Amtsgerichtsgebäude wurde stattdessen 1928 zusammen mit der neuen Justizvollzugsanstalt an der Ecke Bismarckstraße/Borbergstraße errichtet. Der Neubau eines Landratsamtes erübrigte sich. Der östliche Rand des Platzes blieb unbebaut. Dadurch ist ein uneingeschränkter Blick auf das heutige Oberlandesgericht möglich.

Villenbebauung

Südlich des Otto-Krafft-Platzes war eine Villenbebauung vorgesehen. 1924 entstand die „Villa Kropp“ als erster Bau. 1929 errichtete die Bergmannssiedlung GmbH Hamm-Hövel ihr Verwaltungsgebäude. Die beiden Gebäude Otto-Krafft-Platz 21 und 22 stehen seit 2006 unter Denkmalschutz. Der Seerosenteich, der auch als Feuerlöschteich diente, wurde nach der Entfernung eines Blindgängers 1950 zugeschüttet. Der Platz erhielt noch zusätzlich diagonale Wege. Die anfangs angepflanzten Kastanien haben heute eine beeindruckende Größe erlangt und dienen mittlerweile als Schattenspender für die neuen Bänke.

Literaturhinweis

Hamm – Stadt zwischen Lippe und Ahse.
Historischer Rückblick von den Anfängen bis etwa 1930. Bearbeitet nach alten Karten, Plänen, Fotos, Zeitungsartikeln und Berichten von Karl Wulf. Hamm 1999

Die historischen Ringanlagen von Hamm.
Mit Bildern aus der Sammlung von Ilsemarie von Scheven. Hamm 2006