NS-Zeit

Auch in Hamm erfolgte nach dem 30. Januar 1933 die schrittweise Etablierung des nationalsozialistischen Machtapparates.  Stadtverwaltung und Stadtvertretung wurden "glechgeschaltet", der damalige Oberbürgermeister Josef Schlichter im August 1933 zwangspensioniert und durch Erich Deter (NSDAP) ersetzt.

Schon kurz danach gingen die Machthaber gegen politische Gegener vor. Im Stadtgebiet kam es wiederholt zu Razzien und Verhaftungen von Sozialdemokraten und Kommunisten. Gleichzeitig wurden die Juden systematisch entrechtet. Nur wenige konntem den Deportationen 1942 und 1943 durch Flucht ins Ausland entgehen. Das Synagogeninterieurs wurde in der Pogromnacht 1938 zerstört, die jüdische Gemeinde musste den Bau auf eigene Kosten abreißen.

Auch die Hammer Sinti wurden Opfer der Nazis, viele von inen wurden 1943 nach Auschwitz deportiert.

Während des Krieges wurden in den großen Betrieben und auf den Zechen in und um Hamm Zwangsarbeiter, überwiegend aus der Sowjetunion eingesetzt.

Diese und andere Themen aus der NS-Zeit in Hamm werden durch einige Stelen zur Stadtgeschichte aufgegriffen.

Das Gelände der Zeche Sachsen nach dem Bombenangriff vom 27. März 1945
Quelle: Stadtarchiv Hamm

Zwangsarbeit im Bergbau

Zwangsarbeit im Bergbau

Am 27. März 1945 wurde das ehemalige „Russenlager“ in Heessen durch einen britischen Luftangriff zerstört. Mindestens 157 Opfer waren zu beklagen. Am 73. Jahrestag des tödlichen Bombardements wurde am Mahnmal an der Sandstraße eine Stele zur Erinnerung an das Schicksal der im Zweiten Weltkrieg rekrutierten Zwangsarbeiter übergeben. 

Neubau der Johanneskirche in der Nordenfeldmark
© Wilhelm Meyer, Ev. Kirchengemeinde Hamm

Bekennende Gemeinde

Bekennende Gemeinde

Auch die Christen in Hamm setzten anfangs ihre Hoffnung auf Adolf Hitler, doch der Begeisterung wich bald die Ernüchterung. Der Staat nahm immer mehr Einfluss auf die Kirche und unterstützte durch Propaganda die nationalsozialistisch geprägten Deutschen Christen.

Ausschnitt aus der Bauzeichnung für den Neubau der Synagoge, 1868
Quelle: Stadtarchiv Hamm

Alte Synagoge

Alte Synagoge

Der Bau nach dem Entwurf des Baumeisters Julius Lenhartz wurde am 11. September 1868 unter dem Wort „Öffnet die Pforten der Gerechtigkeit“ durch den Rabbiner Dr. David Rothschild eingeweiht. Die Mitglieder dieser liberalen Synagogengemeinde trugen einen wesentlichen Teil zum städtischen Leben bei.

Überlebende Sinti nach dem Krieg am Hammer Hafen, um 1948/50
Quelle: Sammlung Mechtild Brand

Sinti – Menschen auf der Suche nach Rechten

Sinti – Menschen auf der Suche nach Rechten

Nach dem Festsetzungserlass vom 17. Oktober 1939 wurde am Hammer Hafen das "Zigeunerlager" eingerichtet, nach dem Sinti einen ihnen zugewiesenen Ort nicht mehr verlassen durften. Es entstand in der letzten von fünf Baracken der städtischen Notunterkunft, die mit einem Stacheldraht umgeben wurde.

Blick auf Fördergerüst, Werkstatt und Kokerei der Zeche Sachsen um 1935
Quelle: Stadtarchiv Hamm

Zwangsarbeit und Kriegsopfer in Heessen

Zwangsarbeit und Kriegsopfer in Heessen

In Heessen wurden während des Zweiten Weltkrieges Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter auf der Zeche Sachsen  eingesetzt. Sie verteilten sich auf drei Lager: Auf dem Hardinghauser Knapp für polnische, ukrainische und sowjetische Zivilarbeiter, an der Sandstraße für sowjetische Kriegsgefangene und am Schacht III für italienische Militärinternierte.

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