Ausstellung ''175 Jahre Eisenbahn(er)stadt Hamm''

Die Ausstellung taucht mit ausgewählten historischen Fotos aus Hamm in die Arbeitswelt der Lokomotivführer, Heizer, Schaffner, Zugführer, Rangierer, Stellwerker oder Schlosser ein. Daneben wird man anhand von Plänen und Fotos den früheren Ausmaßen und Bedeutung des einstmals größten Verschiebebahnhofes Europas nachspüren können. In einem zweiten Teil wird mit der Vorstellung des Multi Hub Westfalen ein Blick in die Zukunft geworfen.

Als im Jahre 1847 die Eisenbahnstrecke von Köln nach Minden in Betrieb genommen und der Bahnhof Hamm eröffnet wurde, ahnte hier wohl niemand, welche Bedeutung das neue Verkehrsmittel für die Entwicklung der Stadt bekommen sollte. Innerhalb weniger Jahre war Hamm durch die Bündelung von fünf Streckenästen zu einem frühen, wichtigen Eisenbahnknotenpunkt in Westfalen mit besonderer Bedeutung für den Güterverkehr geworden.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts reichten die vorhandenen Bahnanlagen für den immer dichter werdenden Verkehr bei weitem nicht mehr aus. 1911 begannen nach langer Planung umfangreiche Um- und Ausbauarbeiten. Nach deren Abschluss im Jahre 1927 lag in Hamm nicht nur der größte und modernste Verschiebebahnhof Europas mit einem täglichen Durchsatz von 10 000 Güterwagen, die Eisenbahn war neben der Drahtindustrie und dem Bergbau einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Stadt und deren näherem Umkreis geworden.


175 Jahre Eisenbahn(er) Stadt Hamm 1847 - 2022

Eine Ausstellung des Stadtarchivs Hamm in Kooperation mit der
Entwicklungsagentur für nachhaltigen Güterverkehr Hamm

15.10.2022 - 27.01.2023
Technisches Rathaus, Gustav-Heinemann-Straße 10, 59065 Hamm

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Di. bis Do. 09:00 bis 16:00 Uhr,
Fr. 09:00 bis 13:30 Uhr

Mit Beginn des Eisenbahnzeitalters waren viele neue Berufe entstanden. Unter der Regie der preußischen Staatseisenbahnverwaltung wurden viele Tätigkeitsbereiche mit Beamtenstellen versehen, nicht zuletzt, um auch einen reibungslosen Bahnverkehr in Krisenzeiten zu gewährleisten. Die Arbeitswelt der Bahn war ein eigener Mikrokosmos, in dem Hunderte von Beamten Arbeitern rund um die Uhr ihren Dienst verrichteten. 1927 lag ihre Zahl bei 2177, noch 1950 war jeder siebte Einwohner der Stadt Hamm in irgendeiner bei der Bahn beschäftigt. Somit ist Eisenbahngeschichte ein fester Teil der Stadtgeschichte und ein fester Teil der Alltagsgeschichte eines nicht unbeträchtlichen Teils der Einwohnerschaft.

Die meisten Eisenbahner verrichteten ihre Tätigkeit in Bereichen, die der Öffentlichkeit überwiegend verborgen blieben, an den vielen Stellen innerhalb der aufwändigen Infrastruktur, die nötig war, um das System Eisenbahn zu betreiben. Während etwa der Beamte hinter dem Fahrkartenschalter oder der Aufsichtsbeamte mit roter Mütze und Kelle für jedermann bei der Ausübung seiner Tätigkeit sichtbar war, dürften nur die wenigsten Betriebsfremden einen Hemmschuhleger oder einen Ausschlacker bei der Arbeit beobachtet haben.

Das Berufsbild des Eisenbahners hat sich in 175 Jahren stark gewandelt. Der Lokomotivführer steht nicht mehr in schwarzer Arbeitskleidung auf der Dampflok, sondern sitzt in den modernen Führerkabinen. Die mechanische Hebelbank im Stellwerk ist elektronischen Systemen gewichen. Einige Berufe, wie etwa der des Lokomotivheizers oder des Ladeschaffners, sind ganz verschwunden.

Auch der Eisenbahnstandort Hamm hat große Veränderungen hinter sich. Die Änderung der Verkehrsströme nach dem Zweiten Weltkrieg, das Ende der Montanverkehre und der überwiegende Einsatz von LKW beim Gütertransport führte zu einem Niedergang des Hammer Rangierbahnhofs, der 1999 in weiten Teilen stillgelegt wurde.

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