Das Kulturbüro der Stadt Hamm freut sich über eine Zusammenarbeit mit dem Treibkraft.Theater, das mit dem Stück „Monetopolis Hamm“ am 16. Mai 2025 Premiere feiern möchte. Das Publikum schaut sich dabei keine Aufführung passiv an, sondern ist selbst Teil davon. Die Kooperation soll den Spielort Kurhaus für Jugendliche und junge Erwachsene attraktiver machen und die Faszination der Mixed-Reality-Technik ganz neue Zielgruppen ansprechen. „Theater ist keine blasierte Hochkultur, sondern muss auch immer versuchen, die ganze Bevölkerung anzusprechen“, betont Kulturdezernent und Oberbürgermeister Marc Herter. „Ich hoffe, dass das Projekt dazu beiträgt, die Hemmschwelle für Theater zu senken und Lust darauf zu machen.“
Darum geht‘s
"Alpha" und "Omega" sind die Spielmachenden. Sie laden bis zu 40 Zuschauende zu einem Spiel um Moral und Moneten ein. Der zuvor angegebene Kontostand und weitere Daten der Teilnehmenden werden dazu zunächt in einen virtuell erweiterten Raum transferiert, anschließend wird darum gespielt. Das Publikum muss selbst entscheiden, was hier richtig und falsch, was gut und was böse ist. Digital erschaffene Elemente, wie Dollarscheine, Herzen oder Räume fügen sich mit den Mixed-Reality-Brillen, die die Teilnehmenden tragen, in die reale Umgebung ein und werden so nahezu hautnah erlebbar (sogenannte Augmented Reality). Die Zuschauenden spielen etwa 60 Minuten, bis das Spiel für alle beendet wird. Ausgehend von den im Spiel erworbenen und verlorenen Daten, die in einem zentralen Computer gesammelt werden, schließt sich eine gemeinsame inhaltliche Diskussion an.
Zwei Programmierer kreieren neue Spielewelten
Das Treibkraft.Theater beschäftigt sich schon seit drei Jahren damit, Technik und Theater zu verbinden. „Theater und Gaming haben viel gemeinsam. Die Verknüpfung bietet viele Chancen, stellt uns aber auch vor neue Herausforderungen“, sagt Reimar de la Chevallerie, der „Monetopolis“ inszeniert. Dank zweier Programmierer werden innerhalb weniger Monate nun verschiedene Spiele erschaffen. „Gamification, also das Übertragen von spielerischen Elementen und Mechanismen in einen typischerweise nicht-spielerischen Kontext, ist eine Bewegung, die auch im Theater nicht mehr wegzudenken ist“, ergänzt Dramaturg Erpho Bell vom Treibkraft.Theater.
Förderung durch das NRW-Kulturministerium
Möglich macht das Projekt eine Landesförderung in Höhe von 80.000 Euro, die über das Kultursekretariat NRW Gütersloh genehmigt wurde. „Unser Ziel ist es, die Bespieltheater in der Region zu stärken. Wir freuen uns daher sehr, dieses innovative Projekt als eines von aktuell 19 in NRW im Rahmen des Förderprogramms "Spielraum" zu unterstützen“, sagt Beate Brieden, Projektkoordinatorin im Kultursekretariat. Zuvor hatte der Ausschuss für Kultur, Kreativwirtschaft und Städtepartnerschaft der Stadt Hamm im vergangenen Jahr positiv über das Projekt abgestimmt und den Förderantrag stellen lassen. „Das ist auch eine Erkenntnis, die wir aus der Erarbeitung des Kulturprofils mitnehmen konnten: Durch neue Formate an die Lebenswirklichkeit der jungen Generation anknüpfen“, erklärt die Ausschussvorsitzende Monika Simshäuser. Bis es soweit ist, müssen sich Interessierte noch etwas gedulden: Ab Mai nächsten Jahres geht „Monetopolis Hamm“ erstmals an den Start.