Ziele

Ebenso breit angelegt wie der Begriff Familie, ist, was Familienfreundlichkeit ausmacht. Dazu gehört an vielen Stellen der Kontakt zur Stadtverwaltung oder die Nutzung städtischer (oder städtisch geplanter) Strukturen und Dienstleistungen, aber auch das gesellschaftliche Leben insgesamt und insbesondere die Bereiche, die nicht durch Staat oder Kommune geregelt werden (können). In vielen Lebensbereichen ist Familienfreundlichkeit einer Stadt eng mit privaten Angeboten und Dienstleistungen verbunden – wie beispielsweise im weiten Feld der Freizeit. In anderen Bereichen, wie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, kommen privaten Akteur:innen wie Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von Rahmenbedingungen zu.

Um dieser Vielfältigkeit gerecht zu werden, sind 8 Handlungsfelder definiert worden. Diese bündeln einander nahestehende Themen und ermöglichen so eine Verknüpfung zwischen verschiedenen einzelnen Themen. Diese Einteilung macht den Leitprozess handhabbar und ermöglicht eine tiefergehende Analyse. Dennoch bestehen zwischen verschiedenen Handlungsfeldern Berührungspunkte, die bei der Bearbeitung mitgedacht werden müssen. Dabei sind die Handlungsfelder eine Arbeitshilfe, die im Verlauf auf dem Weg zur familienfreundlichsten Stadt weiterentwickelt und feingliedriger werden können.

Für jedes dieser Handlungsfelder lassen sich bestimmte Bedürfnisse, Angebote und Empfehlungen aufzeigen. Daneben gibt es Themen, die eine übergreifende Relevanz besitzen, z.B. die wichtigen Themen Inklusion und Integration. Der institutionelle Beirat hat sich auf folgende strategische Zielformulierungen geeinigt:

Strategische Zielformulierungen

Mehrere Pins in Fahnenform markieren eine Linie — © womue - stock.adobe.com

Alle Kinder und Jugendliche können sich ungeachtet ihrer Lebenslage und Herkunft gemäß ihrer Potenziale entwickeln und entfalten. Sie sollen von klein auf bestmögliche Chancen und individuelle Förderung erhalten, um Bildungsgerechtigkeit zu gewährleisten. Für Eltern stehen Angebote der Familienbildung, Beratung und Selbsthilfe zur Verfügung.

Die familienbezogene Verwaltung ist so organisiert, dass Familien ihre behördlichen Angelegenheiten einfach, schnell, umfänglich und verlässlich regeln können. Das neu zu errichtende Familienrathaus (analog und digital) wird die zentrale Anlaufstelle für alle Belange von Familien in Hamm. Jede Familie fühlt sich gut beraten und informiert.

Es existieren attraktive und erschwingliche Sport-, Freizeit-, Erholungs- und Kulturangebote für alle Mitglieder von Familien. Kinder, Jugendliche und Familien können am kulturellen Geschehen teilhaben. Ihnen wird ein bewegtes und sportliches Aufwachsen ermöglicht.

Die gesundheitliche Versorgung entspricht den Bedarfen der Familien. In der Stadt entstehen Strukturen und Angebote, die sich positiv auf die Gesundheit von Familien auswirken.

Die natürlichen Lebensgrundlagen für ein gesundes Aufwachsen und Leben von Familien in Hamm werden nachhaltig geschützt und erhalten.

Familien können sich sicher, einfach und kostengünstig mit der ÖPNV-, Fahrrad- und Fußgängeranbindungen durch die Stadt bewegen. Die Nutzbarkeit der Angebote und Dienstleistungen wird nicht durch Mobilitätsbarrieren eingeschränkt.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist durch bedarfsgerechte Angebote (z.B. Betreuungsangebote, Betreuungszeiten, Unterstützung bei pflegenden Angehörigen) sowie flexible Arbeitsmodelle – sofern möglich – und familienfreundliche Arbeitsbedingungen sichergestellt.

Die wirtschaftliche Situation einer Familie hat keine Auswirkung auf die chancengerechte und gesellschaftliche Teilhabe der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten und ihren Kindern.

Die Wohnraum-Angebote stimmen in Qualität und Quantität mit den Bedarfen der Familien überein. Familien bewerten die familienbezogene Wohnqualität als hoch.