OKEI - Kurs für Eltern

Der OKEI-Kurs unterstützt Eltern bei herausfordernden Aufgaben in der Erziehung ihrer Kinder.

Der OKEI-Elternkurs unterstützt Eltern bei herausfordernden Aufgaben in der Erziehung ihrer Kinder.

In der Kindererziehung wird man oftmals mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, die Eltern verunsichern können. OKEI Kurse richten sich an Eltern die sich in einem sicheren Rahmen mit Erziehungsthemen bewusst auseinandersetzen möchten und sich neue Impulse für die Erziehung wünschen.

OKEI steht für: Offenheit (für neue Impulse), Kompetenz (der Eltern stärken), Erziehung und Interaktion.

Da der Kurs ein aktives Miteinander voraussetzt, ist die Anzahl der Plätze auf 10 begrenzt. Der Austausch mit anderen Eltern und die Möglichkeit voneinander profitieren zu können wird häufig als besonders wertvoll erlebt. In Rollenspielen, Gruppenarbeiten und Gefühlsrunden begeben die Eltern sich auf die Spur. Bei den jeweils dreistündigen Treffen beleuchten sie unter Anleitung von zwei Kursleiter: innen eingehend konkrete Situationen aus dem familiären Alltag. „Manche Kursinhalte sprechen mich besonders an, weil man es von zuhause kennt. Es gibt so Themen, die Knackpunkte sind“, berichtet Melanie Szymanski.

Die Teilnehmenden erkennen eigene Stärken und gewinnen im Kursverlauf einen neuen Blick auf ihre Kinder. „In belasteten Situationen sehen Eltern Positives oft nicht“, erklärte Reinhild Rost. „Es geht um Bewusstwerdung. Ein bisschen ist das wie das Erlernen einer neuen Sprache.“ Diese Erfahrung hat auch Kursteilnehmerin Melanie Kujat-Rehmer gemacht. „Die eigenen Stärken zu benennen und auch die von der Kleinen ist ganz schön schwer“, findet die 38-Jährige. „Da macht man sich sonst keine Gedanken drüber. Erst denkt man, man ist alleine mit seinen Problemen.“

Jedes Kurstreffen startet mit einer Befindlichkeitsrunde. Niemand wird gezwungen, seine Wahl zu begründen. Wer reden mag, bekommt Raum dafür. „Das macht keiner in der ersten Stunde“, weiß Heike Brock aus Erfahrung. Die Sozialpädagogin ist seit 10 Jahren Kursleiterin. „Es ist uns wichtig, die Eltern in Kontakt mit sich selbst und ihrer Gefühlslage zu bringen. Viele können ihre Gefühle nicht benennen oder finden keine Worte dafür.“

Vielen Müttern und Vätern in den Kursen fehlen die sozialen Netze oder ein geeignetes Unterstützungssystem. Die Atmosphäre ist entspannt und vertrauensvoll. „Es ist ein Sehen und gesehen werden“, erzählt Kursteilnehmerin Melanie Szymanski. „Wenn es zuhause Probleme gab, pflücken wir die beim nächsten Mal in der Gruppe auseinander“. Die 39-Jährige freut sich darüber, ihre Erfolge mit anderen Teilnehmenden teilen zu können. „Man kann im Kurs Resonanz geben: Da hat was geklappt. Wir lernen, auf unsere Ressourcen zu achten.“ Zu erfahren, dass andere ähnliche Probleme haben, entlastet. So ermutigen sich die Mütter und Väter auch gegenseitig.

Die meisten Eltern fühlen sich durch die OKEI Kurse sicherer und kompetenter im Umgang mit ihren Kindern. Sie reagieren gelassener und geduldiger, selbst wenn es hoch hergeht. Wenn Situationen zu eskalieren drohen, steigen sie eher aus. „Wenn sich zuhause eine schwierige Situation anbahnt, denke ich oft: Moment, da war doch was im Kurs. Man hat es im Kopf und wenn es im Kopf ‚klack‘ macht, kann man es auch umsetzen“, sagt Melanie Szymanski. Viele Mütter und Väter berichten nach der Kursteilnahme, ihre Kinder und deren Bedürfnisse besser zu verstehen. Sie entwickeln mit der Zeit neue Perspektiven für das familiäre Zusammenleben.

Die OKEI Kurse sind ein Angebot der Elternschule, welches von den freien Trägern umgesetzt wird. Die Kooperationsgemeinschaft besteht aus dem LWL-Heiki, AWO, Outlaw, Friedrich- Wilhelm- Stifts und Caritas.

Aktuell werden Elterntrainings in den Sozialräumen Norden, Werries, Heessen, Mitte, Bockum- Hövel, Herringen sowie Pelkum angeboten. Meist werden zwei Kurse jährlich pro Stadtteil angeboten. Die Kinder werden während der Kurstreffen betreut. „Wir ermutigen die Eltern dazu, den Kurs häufiger zu machen“, sagt Reinhild Rost. Der Grund: die familiäre Situation verändert sich Die unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Kinder stellen Mütter und Väter vor immer wieder neue Herausforderungen. Manche Eltern fragen auch gezielt nach mehr Angeboten.

Die Kursleiter: innen treffen sich regelmäßig, um das Konzept weiter fortzuentwickeln und um sich darüber auszutauschen, wie Eltern am besten erreicht werden können.

Orientiert an den Bedürfnissen und Interessen der Gruppe, können in den 5 Trainingseinheiten folgende Themenwelten erarbeitet werden:

-           Beliebte Eltern-/ Pädagogenirrtümer. 9 no goes und Alternativen.

-           Bedürfnisse – Was brauchen Kinder? Was brauchen Eltern?

-           Ressourcen – besser auf die Stärken setzen.

-           Kommunikation – miteinander reden und zuhören für eine gute Basis.

-           Präsenz – da sein und eine gute Beziehung zum Kind pflegen.

-           Gewaltfreiheit – Gewalt von Eltern vermeiden und Gewalt von Kindern richtig begegnen.

-           U3 – eine gute Bindung aufbauen.

-           Pubertät – eine Zeit der Veränderungen und neuen Herausforderungen.

-           Medienkompetenz – Kinder schützen und gut in die mediale Welt begleiten.

Ergänzend kann auch das Modul zur Stressbewältigung angeboten werden, welches das Thema aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet.

Text: Petra von der Linde. Redaktionell bearbeitet und aktualisiert im Januar 2024 von Sarah Gonsior.

Video zum Elterntraining

Kontakt

Sarah Gonsior

Koordinatorin des Hammer Elterntrainings

Fon: 0171 8687318
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