Zwischenbericht zu "Kommunalen Präventionsketten"

Vorbeugen wirkt

Die Entwicklungschancen für Kinder verbessern: Das ist das Ziel der „Kommunalen Präventionsketten“, dem Nachfolge-Projekt von „Kein Kind zurücklassen“. Nun zogen OB Thomas Hunsteger-Petermann und Fachbereichsleiter Theo Hesse eine Zwischenbilanz.

Vorbeugen ist besser als heilen (müssen): Nach diesem Prinzip versucht die Stadt Hamm seit geraumer Zeit bei Kindern und Jugendlichen Entwicklungsrisiken zu identifizieren und Hilfs- und Unterstützungsangebote bereitzustellen. In einem umfangreichen Zwischenbericht wird nun dargestellt, wie die kommunalen Präventionsketten wirken. „Wir haben mit diesem Prinzip Erfolg, auch wenn wir noch nicht alle Ziele erreicht haben“, betonte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann. So werden bei den Willkommensbesuchen inzwischen etwa 84 Prozent der Neugeborenen erreicht. Hier findet eine enge Vernetzung mit Ärzten, Hebammen und Kliniken statt, um so früh wie möglich auf soziale Angebote aufmerksam zu machen.

Prävention durch Zuzug umso wichtiger
„Die Präventionsketten sind zielgruppenorientiert und bieten ein gutes Konzept für die Integration von Zugewanderten“, betonte Theo Hesse (Fachbereichsleiter Jugend, Soziales und Gesundheit). Auch Hunsteger-Petermann unterstrich, dass der Zuzug aus Südosteuropa nach Hamm ebenso wie der Flüchtlingszuzug die Anforderungen erhöht habe: „Vor diesem Hintergrund war es umso wichtiger, ein flächendeckend funktionierende Prävention zu haben. Die Ergebnisse müssen aber auch dementsprechend beurteilt werden“, ordnete Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann ein. Oder anders ausgedrückt: „Stagnierende Werte sind vor dem Hintergrund der zusätzlichen Herausforderung für das Präventions- und Unterstützungssystem schon positiv zu sehen, Verbesserungen sind ein wesentlicher Erfolg“.

Schulformempfehlungen und Lernstanderhebungen
Ein wichtiges Ziel der Präventionsketten ist, die Bildungssituation der Kinder zu verbessern, ganz besonders für Kinder in besonderen Lebenslagen. Hier gelang es, die Quote der Schulformempfehlungen für Realschule und Gymnasium von 2012: 77,6  Prozent in 2012 auf 79,6 in 2017 zu verbessern. Bei den Lernstandserhebungen in der Grundschule liegt Hamm wieder im Landesschnitt. Beim Mittelabruf für die Leistungen des Bildungs- und Teilhabepaketes liegt Hamm unter anderem dank der bewussten Entscheidung für die unbürokratische „YouCard“ bundesweit auf Platz eins. Über 91 Prozent der Anspruchsberechtigten nutzen die Leistungen aktiv. Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Jobcenter weiterentwickelt worden. Hier wurden sehr erfolgreich die Bildungsbegleitungen in den Bereichen Grundschule und Sek I installiert: mit einer individuellen Beratung über Fördermöglichkeiten (Nachhilfe, Sprachförderung, Kultur- und Freizeitaktivitäten).

Wohnortnah und unbürokratisch
Judith Schwienhorst (Vorsitzende des Kinder- und Jugendhilfeausschusses) unterstrich den sozialraumbezogenen Ansatz der Präventionsarbeit: „Wir gehen mit den Unterstützungsangeboten in die Quartiere hinein, was wesentlich zum Erfolg beiträgt.“ Auch die stellvertretende Ausschuss-Vorsitzende Angela Kettner betonte, es sei ein wesentlicher Faktor, dass verstärkte Hilfen in das bestehende System integriert worden seien – im Sinne wohnortnaher und unbürokratischer Hilfsangebote.

28.11.2018

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