Besuch der Ministerpräsidentin

Auf dem richtigen Weg

Rund dreieinhalb Stunden lang informierten sich Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann Freitagvormittag im Hammer Westen über die Fortschritte des Modellprojekts „Kein Kind zurücklassen“.

Kraft, die Hamm als erste der insgesamt 18 Modellkommunen in NRW besuchte, stellte der Stadt ein positives Zwischenzeugnis aus.

„Der Besuch vor Ort in Hamm war sehr aufschlussreich für mich: wir wollten uns nicht nur austauschen, sondern uns ganz gezielt die Arbeit in den Einrichtungen anschauen. Ich bin erfreut, dass die Präventionskette in Hamm systematisch aufgebaut und verbessert wird und alle Akteure an einem Strang ziehen. Hamm ist auf dem richtigen Weg“, erklärte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Besonders im Fokus war die frühkindliche Bildung und die Frage, wie es der Stadt Hamm gelinge, möglichst alle Familien, die Förderbedarf haben, zu erreichen. „Wir haben unsere Neugeborenen-Besuchsdienste durch das Projekt professionalisiert und weisen direkt auf Hilfsangebote hin oder vermitteln zu unseren Eltern- und Bildungsbegleitern. Diese Hilfen kommen sehr gut an. Aber jetzt müssen wir es schaffen, diese Angebote flächendeckend in Hamm einzuführen – und das geht nur dank des Modellprojekts“, betonte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann.

Deutliche Erfolge sind sichtbar
Erste Erfolge des Modellprojekts „Kein Kind zurücklassen“ und des Vorgängerprojekts „STARK“ bekamen Kraft und Hunsteger-Petermann in der Kita Drei Könige und der Hermann-Gmeiner-Schule im Hammer Westen zu sehen. Insbesondere die intensive Zusammenarbeit mit dem Stadtteilzentrum sowie Elternbegleiterin Nicole Plagemann trägt Früchte: Kinder würden frühzeitig erfasst, in Kindertagesstätten vermittelt, zeigten deutliche Leistungssteigerungen und meisterten den Übergang von der Kita zur Schule einfacher – nicht zuletzt dank intensiver Zusammenarbeit mit den Eltern. „Die Erfolge sind deutlich zu sehen, deshalb ist es wünschenswert, dass die Bildungsbegleiter sowie die Stadtteilzentren flächendeckend eingeführt werden“, betonte Kraft. Gemeinsam mit Hunsteger-Petermann sprach sich die Ministerpräsidentin für eine flexiblere Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets aus, um „genau diese Angebote ausbauen und finanzieren zu können.

“ Umverteilung anstatt Kürzung
Thomas Hunsteger-Petermann betonte, dass das Projekt „Kein Kind zurücklassen“ keine finanziellen Kürzungen bedeute, sondern dass vorhandene Ressourcen sinnvoller eingesetzt würden. „Wir analysieren, welche Angebote wirklich etwas bringen und werden diese finanziell stärker fördern. Wichtig ist, dass wir vom Kind aus denken und langfristig dafür sorgen, das Bildungsgefälle in unserer Stadt zu verringern.“ Ähnlich sieht es die Ministerpräsidentin: „Als Modellkommune treten immer mal Probleme auf, die es zu lösen gilt und das ist wichtig für den Erfolg des Projekts. Das Beispiel Hamm zeigt, dass eine vertrauensvolle Bindung zu den Eltern der wichtigste Baustein einer Präventionskette ist und das Projekt in Hamm nachhaltig Früchte trägt.“

19.08.2016