Westfälisches Musikfestival Hamm

Quartonal. Johanna Röhrig: "gestern.hoffen.morgen"

Das A-cappella-Esemble Quartonal ist gemeinsam mit Violinistin Johanna Röhrig am Monntag, 10. Juni, um 19:30 Uhr in der Lohnhalle des CreativReviers Heinrich Robert zu Gast.

Konzert im Rahmen des KlassikSommer Musikpreises

Johanna Röhrig - Violine

Mirko Ludwig - Tenor
Jo Holzwarth - Tenor
Christoph Behm - Bariton
Sönke Tams Freier - Bass

Vier Männerstimmen fluten den Raum, vom tiefen Bass zum ätherisch schwebenden Altus. Rein und abgeklärt vereinen sie sich für den Choral „Christ lag in Todesbanden“, weich umspielt vom Klang einer Geige. Es ist kein Zufall, dass diese sakralen Klänge Anfang und Abschluss des Konzertprogramms bilden, das die 1993 in Hamburg geborene Geigerin Johanna Röhrig gemeinsam mit den vier Herren der norddeutschen Vokalformation „Quartonal“ verwirklicht hat. Der Choral, der auch in Johann Sebastian Bachs „Ciaconna“ auftaucht, wird zu einer sinngebenden Klammer.

Unter dem Titel „gestern.hoffen.morgen“ verschränken die Künstlerin und das Quartett Musik von Johann Sebastian Bach mit fein darauf abgestimmten Vokalstücken aus dem 20. Jahrhundert. Mag Bachs Partita d-Moll für Solovioline auch um die Themen Tod und Auferstehung kreisen, insbesondere seine berühmte „Ciaconna“, bewegen sich die eingefügten Zwischenstücke allmählich in Richtung Hoffnung, künden von einer Sehnsucht nach Überwindung des Leids. Das ist der rote Faden dieses Programms, das optisch von Live-Videokunst von Roman Knipping-Sorokin vervollständigt wird: Es soll daran erinnern, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und die Zuversicht nicht zu verlieren. Johanna Röhrig und Quartonal schreiben dazu: „Diese Musik und die Choralzeilen treffen auf unsere geschärfte Wahrnehmung, seit wir kürzlich durch die Epidemie und nun durch die Nähe eines für unmöglich gehaltenen grausamen Krieges wieder viel direkter mit Angst, Verlust und Trauer konfrontiert sind als in den sorgloseren Jahrzehnten davor.“

Geistiger Funke für das Projekt war eine wissenschaftliche Analyse der Düsseldorfer Violinprofessorin Helga Thoene aus dem Jahr 2003, der zufolge in Bachs „Ciaconna“ verschiedene Choräle versteckt sind. Bach komponierte die gesamte d-Moll-Partita nach dem Tod seiner Ehefrau Maria Barbara. Die „Ciaconna“, womöglich als klingendes Grabmal für die Verstorbene gedacht, besteht aus freien Variationen über einem Thema in der Bass-Stimme, das ununterbrochen wiederholt wird. Ein ständig um sich selbst kreisender Gedanke, den Bach 32 Mal variiert.

Johanna Röhrig und Quartonal spielen und singen die „Ciaconna“ in einem Arrangement von Volkhardt Preuß. Er hat die verborgenen Choräle für „Quartonal“ herausgearbeitet und parallel zur Geigenstimme geführt.

Quartonal & Johanna Röhrig

Quartonal & Johanna Röhrig

© rvw-photography.com

Download

Kontakt

Kulturbüro

Herr Smalla

Ostenallee 87
59071 Hamm
Fon: 02381 17-5515
Fax: 02381 17-105515
E-Mail-Adresse
Internet