Westfälisches Musikfestival Hamm

Piano//Duo EnsariSChuch

Ein Paar sind sie am Klavier und auch im Leben: Gülru Ensari und Herbert Schuch. Am Dienstag, 11. Juni, sind sie um 19:30 Uhr auf Gut Kump zu Gast.

Konzert im Rahmen des KlassikSommer Musikpreises

Werke von Mozart/Schubert/Brahms

Zu zweit Klavier zu spielen, das birgt so seine Tücken. Teilen zwei Pianisten sich eine Klavierbank und greifen auf demselben Instrument in die Tasten, müssen sie aufpassen, dass ihre Hände und Finger einander nicht in die Quere kommen. Setzen sie sich hingegen an zwei Konzertflügel, beträgt die Entfernung zwischen ihnen etliche Meter. Da braucht es dann nahezu telepathische Fähigkeiten, um einen perfekten Zusammenklang zu erreichen.

Das Klavierduo Gülru Ensari und Herbert Schuch beherrscht beide Disziplinen, konzentriert sich in der Scheune von Gut Kump aber auf die Literatur für Klavier zu vier Händen. Beste Voraussetzungen dafür haben die beiden: Als sie im Sommer 2014 heirateten, konnten beide unabhängig voneinander auf eine erfolgreiche Karriere blicken. Seit der Saison 2014/15 spielen sie im Duo. Auf vielen internationalen Bühnen haben sie ihr Publikum schon begeistert. Ihr erstes, hoch gelobtes Album erschien 2017.

Ihre Kindheit verlief sehr unterschiedlich. Schuch wuchs im Rumänien der 1980er-Jahre auf, wo sich das Leben wegen der bedrückenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse eher im Privaten abspielte. Ensari hingegen stammt aus der pulsierenden Metropole Istanbul und genoss dort alle Freiheiten des kapitalistischen Systems. Erst nach ihren musikalischen Ausbildungen in Köln und Salzburg fanden beide zusammen - künstlerisch und privat.

Ihr Konzert beim Westfälischen Musikfestival eröffnen sie mit der Sonate C-Dur (KV 512) von Wolfgang Amadeus Mozart: einem elegant sprühenden, virtuosen Werk, das Mozart für seine begabte Schülerin Franziska von Jacquin schuf. Dann folgt ein starker Kontrast: Franz Schuberts Fantasie f-Moll (D940) ist ein Schlüsselwerk aus seinem Todesjahr 1828 und von tiefer Resignation durchzogen. Aber wie so oft, wird Schubert der Schmerz zur Schönheit: Der unwiderstehliche Fluss seiner Melodien, ihre gelösten, oft himmlisch genannten Längen prägen das Werk im gleichen Maß wie die herben Einbrüche.

Für Temperament und Schwung sorgen nach der Pause eine Auswahl der Ungarischen Tänze von Johannes Brahms und der Slawischen Tänze von Antonín Dvořák. Den Schlusspunkt setzt das Duo mit Ludwig van Beethovens Großer Fuge, eigentlich ein Werk für Streichquartett und bekannt unter der Opuszahl 133. Ensari/Schuch spielen das Werk aber in einer Fassung für Klavier zu vier Händen, die Beethoven im Jahr 1826 veröffentlichte – als Opus Nummer 134.

Piano//Duo EnsariSchuch

Piano//Duo EnsariSchuch

© Felix Broede

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