Jakobuskirche Pelkum

1147 wird die Kapelle des Schulzenhofes in Pelkum, der zur Benediktiner-Abtei Deutz gehörte, erstmals erwähnt. In ihrer heutigen Gestalt stammt die Kirche aus drei Epochen. Der älteste Teil ist der romanische Turm. Der gotische Chorraum entstand Ende des 14. Jahrhunderts. Die Kirche ist aus dem heimischen Grünsandstein erbaut. Pelkum gehörte in dieser Zeit zum Herringer Kirchspielverband. In den 1580er-Jahren wurde die Reformation in Pelkum eingeführt.

Ansicht der Jakobuskirche von Nordwesten, um 1900
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Innenansicht der Jakobuskirche mit Blick nach Osten
© Gisbert Hielscher
Innenansicht der Jakobuskirche mit Blick nach Westen auf die Empore mit Orgel
Quelle: LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Zum Abbruch vorgesehene Fachwerkhäuser (links) am künftigen Herringer Marktplatz, 1928
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Schlussstein im Gewölbe der Jakubuskirche
© Gisbert Hielscher

Gut zu wissen

Hof Schulze Pelkum

Im Jahre 1003 übertrug Erzbischof Heribert von Köln der Benediktinerabtei Deutz das Gut Pelkum (Pilicheim). 1147 bestätigte Papst Eugen III. die Besitzungen der Abtei, u.a. für Pelkum den Hof mit einer Kapelle, die heutige Jakobuskirche. 1158 wurde erstmals ein Schulte namens Wiricus (Villicus de Pelichem) erwähnt. Er verwaltete den Oberhof, dem mehrere Bauernhöfe und Hausstellen zugeordnet waren.

Foto: Villa Schulze-Pelkum auf der Hofstelle an der Kamener Straße, abgebrochen 1971, Quelle: Stadtarchiv Hamm

Kirchenschiff und Ausstattung

Das heutige Kirchenschiff stammt aus den Jahren 1738/39.Der Vorgängerbau wurde wegen Einsturzgefahr abgebrochen und die Wandmalereien aus gotischer Zeit gingen verloren. Zwei Schlusssteine mit einem Christuskopf und einem Gesicht Adams im Blätterwald sind dagegen bis heute erhalten. Die Fenster im Chor sind neogotisch, in der Mitte eine Kreuzigungsszene eingerahmt von zwei Fenstern. Das südliche aus dem Jahr 1928 stiftete die Pelkumer Frauenhilfe zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Die älteste Glocke im romanischen Turm trägt die Jahreszahl 1404.

Empore und Orgel

Die 1902 eingezogene Empore ziert ein Bild eines Pelikans, ein urchristliches Symbol für den Opfertod und die Auferstehung Christi. Die jetzige Orgel wurde 1960 eingebaut und besitzt 874 Pfeifen. Zwei Wappenschilde rechts und links der Orgel gehörten den Pelkumer Adelsfamilien von Hausen und Eberschwein zu Beck. Sie besaßen in der Kirche eigene Sitze und durften die Hälfte des Kircheninnern als Begräbnisstätte nutzen.