Kirche St. Georg, Große Kirche, Pauluskirche

Bald nach der Gründung der Stadt im Jahr 1226 wurde zunächst eine Kapelle errichtet, die dem Schutzpatron der Stadt, dem heiligen Georg, geweiht war. Wenige Jahre später wurde sie durch einen Kreuzschiffbau ersetzt, von dem das Südportal, die Fensterrosen im Chor und in der Orgelempore noch erhalten sind.

Weitere Bauabschnitte nach dem Brand von 1250 sind: die gotischen Fenster des Chorraums, das Nordportal und die Bündelpfeiler des Querschiffs sowie der Vorgängerbau der Sakristei. 1337 erhielt die Georgskirche die Pfarrrechte und bildete einen eigenen Pfarrbezirk. Vorher war sie eine Filiale der St. Pankratiuskirche in Mark. Es folgte der Ausbau eines Langhauses mit zwei Seitenschiffen und einem Querhaus sowie einem 79,3 m hohen Turm. Um 1500 erhielt er einen spitzen gotischen Turmhelm. Das Baumaterial – grüner Mergelsandstein – kam aus der Umgebung. Der Stadtbrand von 1741 zerstörte die Kirche bis auf die Grundmauern. Beim Wiederaufbau erhielt 1753 der Turm eine Barockhaube. 1912 wurde die Georgs- oder Große Kirche in Pauluskirche umgetauft.

Grundriss der Pauluskirche 1881
Quelle: Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Münster 1936, 43. Band, Stadt Hamm
Ansicht der „Großen Kirche“ (ab 1912 Pauluskirche) mit barockem Turmhelm, 1899 (links)
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Die Pauluskirche um 1900
Quelle: Stadtarchiv Hamm
St. Georgskirche, Rekonstruktionszeichnung von Hubert Wartenberg, 1925
Quelle: 700 Jahre Stadt Hamm (Westf.), 1926
Blick auf den Marktplatz mit Pauluskirche, um 1930
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Blick auf den Altarraum der Pauluskirche nach Osten, um 1912
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Restaurierung des Turmhelmes der Pauluskirche im Jahre 1928
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Blick aus der Weststraße zur kriegszerstörten Pauluskirche, um 1946 (rechts)
Quelle: Stadtarchiv
Kriegszerstörte Pauluskirche, um 1950
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Wiedereinweihung der Pauluskirche am 31. Oktober 1954
© H. Weischer

Gut zu wissen

Marktplatz und Pauluskirche

Schutzpatrone der Pauluskirche

Der heilige Georg (rechts)
Nothelfer bei Kriegsgefahren, Fieber, Pest, gegen Versuchung und für gutes Wetter sowie Beschützer der Haustiere.

Der heilige Laurentius
Nothelfer für Brandverletzte und an Fieber
Leidende sowie als Patron der Feuerwehrleute, Köche, Bäcker, Glasbläser und Kohlenbrenner.

Kriegszerstörung und Wiederaufbau

Am 30. September 1944 erlitt die Kirche schwere Schäden durch einen Luftangriff. Es blieben nur einige Gewölbe und die Außenmauern stehen. Der Wiederaufbau dauerte einige Jahre. Erst 1954 fand die Neueinweihung der Kirche statt. Der Turm erhielt bis 1964 erneut eine schlanke Spitze im gotischen Stil.

Zwischen 2000 und 2012 wurden sowohl die Außenfassade als auch der Innenraum grundlegend saniert.