Generalstreik, Rote Armee und Ruhrkampf - Die Schlacht bei Pelkum

Der Erste Weltkrieg endete für Deutschland mit einer militärischen Niederlage, sozialer Not für große Teile der arbeitenden Bevölkerung und mit dem Ende des Kaiserreiches durch die Novemberrevolution. 1920 putschten rechte Kreise gegen die Republik (Kapp-Lüttwitz-Putsch), unterstützt durch Freikorps und geduldet von der Reichswehr. Ein Generalstreik der Arbeiterschaft beendete den Putsch nach 5 Tagen. Arbeiter in industrialisierten Gebieten Deutschlands streikten aber weiter, im Ruhrgebiet entwaffneten sie Einwohnerwehren und anrückende Reichswehr. Für etwa 14 Tage bildeten Kommunisten, Sozialisten und Anarcho-Syndikalisten die „Rote Armee“ und begannen, gemeinsame politische Forderungen zu formulieren.

Soldaten an einem Geschütz im Ruhrkampf
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Vereidigung von Zeitfreiwilligen auf einem Schulhof im 2. Weltkrieg
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Eine Gruppe von Soldaten vor der Pauluskirche im März 1920
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Bild einer zerstörten Eisenbahnbrücke im zweiten Weltkrieg
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Alte Gedenkplatte für die "März-Gefallenen" am Massengrab auf dem Friedhof in Pelkum
Quelle: Stadtarchiv Hamm

Gut zu wissen

Wolfgang Kapp (1858-1922)
war ein deutscher Verwaltungsbeamter, zuletzt Generallandschaftsdirektor in Königsberg. Er führte am 13. März 1920 zusammen mit General Walther von Lüttwitz unter Einsatz der Marine-Brigade Ehrhardt mit Unterstützung von Erich Ludendorff den erfolglosen Kapp-Putsch gegen die demokratisch gewählte Reichsregierung in der Hauptstadt Berlin an.

Quelle (Text und Bild): Wikipedia

Die Ereignisse in Hamm

Hamm wurde von Bergleuten aus Radbod besetzt. In den umliegenden Zechenstandorten besetzten Arbeiterwehren Zechen und Rathäuser, ein Vollzugsrat übernahm die politische Gewalt. Rund um das Ruhrgebiet wurde Militär zusammengezogen, speziell um Hamm waren es Einheiten der Reichswehr und das "Freikorps Epp", das sich überwiegend aus Tübinger Studenten und Münchener Gymnasiasten rekrutierte.

Die Schlacht bei Pelkum

Am 1. April 1920 sprengten Arbeiter die Eisenbahnbrücke in Pelkum, die „Pelkumer Alpen“, um das Vorrücken eines Panzerzuges der Reichswehr zu verhindern. Die Militärs nahmen das zum Anlass, um auf Pelkum vorzurücken. Dabei wurden 150 bis 300 Arbeiter und Arbeitersamariterinnen getötet, auf Seiten der Reichswehr gab es einen Toten. 

Der „Ruhrkampf“ war der größte bewaffnete Arbeiteraufstand der deutschen Geschichte und wurde blutig niedergeschlagen.